Steine sind wie Zeugen
oder Symbole,
überall in der Natur,
wie auch im Leben.
Manche sind frei gelegt und erinnern an das „Gewicht“ des Lebens.
„Das Schicksal liebt es, Muster und Figuren zu erfinden. Seine Schwierigkeit beruht im Komplizierten. Das Leben selbst aber ist schwer aus Einfachheit.
Es hat nur ein paar Dinge von uns nicht angemessener Größe. Der Heilige, indem er das Schicksal ablehnt, wählt diese, Gott gegenüber … Immer übertrifft die Liebende den Geliebten, weil das Leben größer ist als das Schicksal.
Ihre Hingabe will unermesslich sein: dies ist ihr Glück. Das namenlose Leid ihrer Liebe aber ist immer dieses gewesen: dass von ihr verlangt wird, diese Hingabe zu beschränken.“
Rainer Maria Rilke
♥
Steine als Metapher kommen in vielen Gleichnissen und Geschichten vor.
Sie sind ein Symbol für Schwierigkeiten und Probleme.
Wir können an ihnen hängenbleiben, sie umfahren, umgehen und/oder an ihnen wachsen.
♥
♥
Jakob wird eine alles übersteigende Vision zuteil.
Mit dem Kopf auf dem Stein seiner Realität erfährt er eine visionäre Erkenntnis. Der Stein im „Jetzt“ und die positive Zukunftsvision, beides zusammen öffnet ihm den Himmel:
„Jakob zog aus Beerscheba weg und … kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein. Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder.
Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks….
Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land.
Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.
Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.“
Gen 28,10-16
♥
Lebst du in Kontakt mit deiner, vielleicht auch so harten, steinigen Wirklichkeit?
Wird dir trotzdem und dennoch ein Ausblick, eine gute Vision geschenkt? Ist es dir möglich zu vertrauen? Keiner und niemand sollte das Schwere, das Gewicht in unserem Leben schön reden.
Jedoch wird inneres Wachstum oft erst dann möglich, wenn wir Lasten zu tragen haben:
… wie eine kleine Palme,
die nach Wachstum und Stärke strebt.
Manchmal muss man auch um´s Eck wachsen -:)
♥
Eine kleine Palme wuchs kräftig am Rande einer Oase. Eines Tages kam ein Mann vorbei. Er sah die kleine Palme und konnte es nicht ertragen, dass sie so prächtig wuchs.
Der Mann nahm einen schweren Stein und hob ihn in die Krone der Palme. Schadenfroh lachend suchte er wieder das Weite. Die kleine Palme versuchte, den Stein abzuschütteln. Aber es gelang ihr nicht. Sie war verzweifelt.
Da sie den Stein nicht aus ihrer Krone bekam, blieb ihr nichts anderes übrig, als mit ihren Wurzeln immer tiefer in die Erde vorzudringen, um besseren Halt zu finden und nicht unter der Last zusammenzubrechen.
Schließlich kam sie mit ihren Wurzeln bis zum Grundwasser und trotz der Last in der Krone wuchs sie zur kräftigsten Palme der Oase heran. Nach mehreren Jahren kam der Mann und wollte in seiner Schadenfreude sehen, wie verkrüppelt die Palme gewachsen sei, sollte es sie überhaupt noch geben. Aber er fand keinen verkrüppelten Baum.
Plötzlich bog sich die größte und kräftigste Palme der Oase zu ihm herunter und sagte:
„Du hast mir damals den Stein in die Krone gelegt.
Danke!
Deine Last hat mich stark gemacht!“
ein „Afrikanisches Märchen“
♥
- Was belastet dich, was beschwert dich, was drückt dich nieder?
- Welche Kräfte hast du, um standzuhalten, um dennoch zu wachsen?
- Welche Kraft, welche Fähigkeit begleitet dich seit deiner Geburt und hat dir geholfen zu überleben, bis „Jetzt“?
- Welche Kraft in dir, hat dich bis hierher gebracht und lässt dich diese Zeilen lesen?
Lasse dir genügend Zeit für die Beantwortung dieser Fragen.
Finde deine Antworten!
Dein Herz wird weit, dein Geist still und in dir ruhig.
Ganz liebe und verbundene Grüße
Sylvia Weigl
