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Der Klatschmohn

Weißt du woher sein Name kommt?

„ Ich hielt mich so lange auf dem Weg zur Natur, bis sie mir den Weg zum Glück zeigte. Es hat sich erwiesen, dass er ein und derselbe war.“
Jean-Jacques Rousseau, Philosoph

In einem uralten Kräuterbuch aus dem Jahr 1770 wird ein Kinderspiel beschrieben. Ein inneres Blütenblatt wurde zusammengefasst, in den Mund gelegt, dann die Luft angesaugt und jupps entsteht ein klatschendes Geräusch, so als wäre es eine frühe Form vom heutigen Kaugummi.

Im Jahre 1543 nannte man den Klatschmohn auch Glatzenklatsche oder Hirnschnall. Leonard Fuchs beschreibt das so: „Die kinder haben ihre kurzweil mit diesen blumen, dann sie mit den blettern schnallen in der hand oder stirn.“ (also wenn sie die zusammengelegten Blütenblätter an die Stirn schlagen). Kinder haben auch rote Tinte hergestellt. Die Spiele sahen eben noch ganz anders aus wie heute.

Leonhart Fuchs 1501 – 1566 hat ein umfassendes sog. „Kreuterbuch“ verfasst. Sein medizinisches Wissen-bezogen auf die Heilpflanzen, ohne die technische Medizin von heute, hat noch immer Gültigkeit!

 

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Im Samen des Klatschmohns steckt unglaublich viel Lebenskraft.

Diese Lebenskraft stellt er uns zu Verfügung.

Der Samen kann viele Jahrzehnte im Boden überleben.

Sobald die Bedingungen wieder günstig sind keimt er voller begeisternder Lebensfreude wieder. Man sieht ihn daher besonders häufig an Baustellen, Schutthalden, Bahngleisen, vor ausgehobenen Baugruben oder am Straßenrand wo es eher trocken, rauh und  wenig gastlich aussieht.

Mit seiner Lebenskraft lockert und verbessert er den Boden. Auch im Garten sät er sich selbst aus. Er scheint seine ganze Kraft in seine leuchtende Schönheit zu stecken. Man kann gar nicht anders als bewundernd hinsehen. In den Blumenstrauß hingegen mag er gar nicht, hier währt die Freude nur kurz.

 

Mohnblume-Annemarie Reisinger

 

Was ist seine/deine Botschaft?

Höre genau zu: Filigrane Zartheit, Stärke in seiner Verletzlichkeit, kraftvolle Farbe, Sonne, Sommer, Leichtigkeit und Lebensfreude.

Wenn ich die wunderschöne leuchtende Blüte betrachte, dann öffnet sich ein Tor, ein Tor zur Liebe und grenzenloser Begeisterung. Lasse dich beim nächsten Spaziergang ganz einfach davon anstecken.

Die Klatschmohnblüten  haben eine beruhigende Wirkung. Ganz besonders als Tee zubereitet.

Der Tee hilft  bei innerer Unruhe und Einschlafschwierigkeiten, auch bei leichteren, krampfartigen Schmerzen und siehe da auch bei verschiedenen Allergien. Denke daran wenn dich die rote Traumblüte magisch anzieht.

Die Blütenblätter vermögen auch hartnäckigen, festsitzenden Schleim in den Bronchien zu lösen. Auch hilft ein Tee zur Reizlinderung also gegen Reizhusten.

Wenn du die Blütenblätter selber sammelst, dann musst du sie schnell im Schatten trocknen, damit die Farbe erhalten bleibt.

Die spirituelle, energetische Wirkung des Klatschmohns ist tief und klärend.

Er hilft uns alte Wunden aus der Vergangenheit loszulassen, damit sie heilen können.

Er hilft auch schädliche, alte Glaubensmuster zu erkennen, diese durch neue und freundliche zu ersetzen.

Anwendung:

Hustenmischung mit Klatschmohn:

Eine wohlschmeckende und harmonisch aussehende Hustenmischung könnte so aussehen:

Eibischblüten, Malvenblüten, Huflattich, Veilchen, Klatschmohn und Königskerze etwa zu gleichen Teilen  vermischen oder in der Apotheke mischen lassen.

Ein Kaltansatz (ca. 2 Stunden) ist besonders schonend und dann auch nur leicht erwärmen. Du kannst aber auch wie gewohnt, ca. 1 Esslöffel mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, dann mit etwas Honig genießen. Fertig ist ein gut wirksamer Hustentee.

Wenn du dich dabei auch noch bequem zurücklehnst und entspannst kannst du ganz bestimmt das Glück von Sommer, Sonne und Leichtigkeit direkt aus der Quelle dieser wunderbaren Heilpflanzenmischung genießen.

Lasse es zu und gehe dann wieder voller Freude in deinen Alltag. Mit jedem Schluck Bewusstheit wird dann diese Freude deine neue Zukunft bereits in deiner Gegenwart.

 

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Anwendung in der Homöopathie:

In der Homöopathie werden verdünnte Zubereitungen, unterschiedliche Potenzen aus den Blütenblättern verwendet. Diese helfen bei innerer Unruhe- und Erregungszuständen, sowie bei leichten krampfartigen Beschwerden.

Z.B.: Remedia Homöopathie hat Globuli und Dilutionen, ich verordne gerne die D6 Potenz. Die DHU liefert die tiefsten Potenzen und auch die Urtinktur. Lasse dich beraten oder lese in Homöopathischer Fachliteratur nach.

hier noch  bewährte Buchempfehlungen:

Das große Buch der Homöopathie für Frauen Dr. Andrew Lockie Dr. Nicola Geddes Weltbild

Älter werden mit Homöopathie Gunter Zenz Irisiana

Homöopathie Das große Hausbuch der  Heilverfahren bei häufig vorkommenden Erkrankungen. Dr. Andrew Lockie&Dr. Nivola Geddes blv

unter dieser Rubrik findest du noch mehr: viel Spass beim Schmökern »»

 

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Vielleicht teilst du mit mir die Freude an der Geschichte mit dem Mohnengel:

 

Der Mohnengel

Es war einmal ein kleiner Engel im Himmel, der die Menschen mit solcher Nähe und Zärtlichkeit begleitete, dass er den unwiderstehlichen Wunsch empfand, nicht nur mit seinem Flügeln über die Erde zu schweben und schützend die Menschen zu achten, sondern er wollte selbst auf ihren Straßen gehen, einer von ihnen werden.

Eines Tages sah er auf der Erde eine eben erblühte Mohnblume. Da schien dem kleinen Engel, als habe er im Himmel noch nie ein solches Rot empfunden und seine Sehnsucht, zur Erde zu gehören, wuchs. So trat er vor Gottes Angesicht und bat: “Lass mich auf die Erde, lass mich ein Mensch unter Menschen werden.“

Da trat ein erhabener, weiser Engel dazu und sagte: „ Weißt du auch, dass es auf der Erde nicht nur Sonne und Blumen gibt? Es gibt Stürme und Unwetter und allerlei Ungemütliches.“ „Ja“, erwiderte der kleine Engel“, das weiß ich. „Doch sah ich auch einen Menschen, der hatte die Kraft, einen großen Schirm aufzuspannen, so dass zwei Menschen darunter Platz hatten.“ Es schien mir, den Beiden könnte kein Unwetter etwas anhaben.“

Da lächelte Gott dem kleinen Engel zu.

Die Zeit verging, und eines Tages erschien der kleine Engel wieder vor Gottes Angesicht und sprach: „Ich habe mir noch mehr angesehen von der Welt. Es zieht mich mehr und mehr hinunter.“ Da trat der erhabene, weise Engel wieder hinzu und entgegnete: „Weißt du auch, dass es Nebel und Frost und eine Menge verschiedene Arten von Glatteis gibt auf der Welt?“

Da antwortete der kleine Engel: „Ja ich weiß um manche Gefahren, doch sah ich auch Menschen, die teilten ihre warmen Mäntel. Und andere Menschen, die gingen bei Glatteis Arm in Arm.“ Da lächelte Gott dem kleinen Engel erneut zu.

 

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Du bist wundervoll, vergiss das nie!

Als wieder einige Zeit vergangen war, trat der kleine Engel zum dritten Mal vor Gottes Angesicht und bat: „Lass mich ein Mensch werden. So rot blüht der Mohn auf der Erde.

Mein Herz ist voll Sehnsucht, etwas zu diesem Blühen beizutragen.“

Da trat der erhabene, weise Engel ganz nah zu dem kleinen Engel und fragte mit ernster Stimme: „Hast du wirklich genug hingesehen, das Leid und das Elend geschaut, die Tränen und Ängste, die Krankheiten, Sünde und den Tod geschaut“.

Mit fester Stimme erwiderte der kleine Engel: „Wohl habe ich auch das Düstere, Traurige und Schreckliche gesehen. Doch ich sah auch einen Menschen der trocknete einem anderen die Tränen, der vergab einem Schuldigen und der reichte einem Sterbenden die Hand. Ich sah eine Mutter, die wiegte ihr krankes, ausgemergeltes Kind durch viele Nächte und wurde nicht müde, die alte leise Melodie der Hoffnung zu summen.

Solch ein Mensch möchte ich werden.“ Da trat der erhabene, weise Engel zurück und Gott schenkte dem kleinen Engel seinen Segen und gab ihm viel Himmelslicht mit auf die lange Reise.

Bevor der kleine Engel zur Erde niederstieg, nahm ihm der erhabene, weise Engel einen Flügel ab und der andere Flügel wurde unsichtbar. Da fragte der kleine Engel: „Mein Gott, wie soll ich vorwärts kommen und wie zurück finden ohne Flügel?“ „Das herauszufinden wird deine Lebensaufgabe sein“, hörte er Gottes Stimme zärtlich sagen.

In dieser Nacht kam ein kleines Kind zur Welt. Seine Mutter, noch vor Schmerz und Anstrengung betäubt, nahmdas Kind in die Arme, sah das Himmelslicht wie einen Lockenkranz um das Köpfchen des Kindes leuchten und flüsterte:

„ Sei willkommen unter uns, mein kleiner Engel.“

Noch lange sah man das Himmelslicht um das Kind. Doch wie das Leben so ist, es beschmutzt auch die reinsten und hellsten Lichter. All die vielen Einflüsse, die Härte und der Kampf taten ein Übriges. Bald sah niemand mehr, dass der Mensch himmlisches Licht in sich trug.

Zwar machte sich der unsichtbare Flügel hier und da bemerkbar, doch was bei dem Kind als träumerischer, schwebender Schritt wahrgenommen wurde, das wirkte bei dem Heranwachsenden eher als unsicheres Schwanken und dann beim Erwachsenen dann nur noch als Hinken und Stolpern.

Je länger der Mensch, der einst ein Engel gewesen war, auf den staubigen und steinigen Wegen des Lebens ging, die mühsamen Treppen bestieg, die steil abfallenden dornigen Hänge hinunter strauchelte, desto mehr hatte er vergessen, woher er kam und weshalb er hier wanderte.

 

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Liebe, was du lieben willst!

Einzig die große Liebe zu den kleinen roten Mohnblumen, die an Wegrändern und Magerwiesen blühten, war ihm geblieben.

Viel Leidvolles begegnete dem Mensch auf seinem Lebensweg. Zwar konnte er manchmal eine Träne trocknen, zwar reichte er ab und zu einem schwankenden Mitmenschen die Hand, zwar brach er zuweilen sein Brot mit einem Hungernden, doch die meisten Rätsel blieben und er merkte mehr und mehr, wie wenig er tun konnte und wie vieles er unerledigt zurücklassen musste.

Seine Kraft reicht nur für ganz wenig, und oft schien es ihm als bewirkte sein Leben nichts.

Jeden Frühling aber blühte der Mohn an den Straßenrändern und erfreute des Menschen Herz. Nach einem besonders langen kalten Winter, in dem der Mensch kaum genug Wärme und Schutz, Raum und Nahrung, Freundschaft und Brot gefunden hatte, konnte er sich nur noch langsam und mühsam fortbewegen.

Er musste viele Pausen machen und schlief vor Erschöpfung am Wegrand ein. Da erblickte er weit über sich auf einem unerreichbar hohen Felsen eine kleine Wiese voll roten Mohns. Der Mensch rieb sich die Augen.

So rot, so rot erblühte der Mohn!

Beim Anblick dieser Blumen wünschte er so sehr, dass er allen Menschen, denen er begegnete und allen Tieren, die um ihn waren, eine solche Blume und so ein klares, inniges Rot als Zeichen der Liebe schenken dürfe. Da bemerkte er neben sich einen Wanderer, genauso müde, genauso gezeichnet von der langen Straße wie er.

„Wohin schaust du so voller Sehnsucht und voller Wehmut?“ fragte dieser. „Dort auf die Mohnblüten. So müsste die Farbe unserer Liebe sein.“ „Weißt du denn nicht, wie schnell diese Art Blumen welken, wie wunderbar sie sind?“ kam die Frage des Wanderers.

Der Mensch, der einst ein Engel gewesen war flüsterte: „Ich weiß um ihre Sterblichkeit. Trotzdem ist kein roteres Rot in der Welt und in meinem Herzen.

„Diese Blumen sind wie die Liebe,

mag das Äußere auch welken, ihr Rot/Orange bleibt in der Seele.“

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Da schauten sich die beiden Menschen ins Gesicht und erkannten den letzten Funken Himmelslicht in den Augen des Anderen.

Sie sahen, woher sie kamen, wozu sie gewandert waren und wohin sie noch unterwegs waren. Und sie sahen an sich jeweils einen Flügel.

Voller Freude umarmten sie sich.

Da geschah das Wunder. Sie erreichten das Mohnfeld, gemeinsam konnten sie fliegen, denn Menschen sind Engel mit nur einem Flügel – um Fliegen zu können müssen sie sich umarmen.

Zu dieser Stunde sagte Gott im Himmel:

„Du  hast herausgefunden, wozu du unterwegs warst und wozu ich dich aussandte.

Dein Mohn blüht jetzt im Himmel, komm heim!“

So sind auch wir Menschen wie Engel mit nur einem Flügel.

Wenn wir unser Ziel erreichen und fliegen wollen,

müssen wir einander umarmen.

Möget ihr gesegnet sein.

Herzliche Sommergrüße voller Sonnenkraft und lebendiger Freude

das wünsche ich uns allen  –  Sylvia Weigl

 

(Der Autor vom Mohnengel ist mir leider nicht bekannt)

Meine Buchtipps zum Beitrag:

Die Liebe entzünde dein Herz mit Flammen,

sie erwärme dein Haus,

sie erwärme die Herzen derer,

die du magst,

deine Liebe erhelle jedoch den Weg derer,

die vom Dunkel überrascht sind.

Irischer Segenswunsch

Türkranz von Regina

 

Liebe Regina, vielen Dank für diesen herrlichen Kranz.

Möge das Licht der Liebe dein Herz und deinen Lebensweg erleuchten.

Sylvia Weigl

Die blaue Kornblume und die rote Mohnblume sind wie zwei Schwestern im Sommer des Lebens.

Wenn du magst, kannst du gleich hier darunter, etwas über die Kornblume nachlesen.

Kornblume ein Traum in Blau