(c)pixabay EvgeniTVergissmeinnicht

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Die Vergissmeinnicht verteilen sich im Garten wie kleine, freundliche, hellblaue Wölkchen.

Hier und da, machen sie uns auf sich aufmerksam.

In der Blumensprache zeigen sie uns klar, um was es geht im Leben – VERGISSMEINNICHT.

In der Heilpflanzenkunde hat man das Vergissmeinnicht jedoch vergessen. Das Vergissmeinnicht wirkt beruhigend, stärkend und entzündungshemmend.

Wie ist das bei dir, vergisst du dich auch manchmal selbst? Bestimmt hast du schon mal den alten Bibelspruch gehört: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Oh je, ich bin davon überzeugt, wenn wir das tun würden, dann kämen viele Menschen in unserer näheren Umgebung viel zu kurz.

Liebe und Mitgefühl beginnt bei dir selbst mit Selbstliebe und Selbstmitgefühl.

Schließe einen Vertrag mit dir selbst, dies  zum wichtigsten Thema deines Lebens zu machen. In jedem von uns gibt es diese Quelle, einen Reaktor mit unerschöpflicher Energie. Gehe in die Stille und du kannst dieses Kraftfeld spüren. Es wartet nur auf dein JA.

Die Fähigkeit zur Selbstfürsorge ist in uns allen bereits angelegt, wir kommen mit dieser Fähigkeit auf die Welt. Alle Säugetiere haben diese Fähigkeit. Du musst dich nur daran erinnern. Kennst du deine Bedürfnisse – mach sie dir bewusst und schenke dir selbst Wertschätzung. Kennst du deine Grenzen – mach sie dir bewusst und respektiere sie.

Was muss noch alles geschehen,

was sollte besser nicht passieren,

bis du dich entschließt dich SELBST – bewusst,

liebevoll und mitfühlend zu umarmen.

 

viele Vergissmeinnicht
Die einzige Person, die immer bei dir ist, bist du. Wäre es nicht wunderbar, wenn diese Person dein Freund und nicht dein Feind wäre?

 

Die Vergissmeinnicht schmücken viele Gräber, auch unser Familiengrab.

„Ich glaube, unsere Art zu leben beeinflusst unsere Art zu sterben.“

Geri Antrobus Hospitz- und Sozialarbeiter

Vielleicht beginnst du damit, dir selbst Zeit zu schenken. Mit sich selbst allein zu sein, kann manchmal bedeuten sich selbst auszuhalten 😕 . Ohne ständige Ablenkung von außen kann das ganz schön nervig sein. Es gibt so einen Quälgeist in uns, der uns antreibt, ständig beurteilt und uns verurteilt. Manchmal verletzen wir uns selbst. So vieles läuft in uns unbewusst und automatisch ab. Daher ist es wichtig sich diese eigenen inneren Dialoge bewusst zu machen.

Wir können nur etwas verändern was uns vorher bewusst ist.

Der zweite Schritt ist „JA“ zu sagen, zu dem Gefühl in uns – dem Widerstand, der Trauer, der Angst, der Wut, dem Zorn und dem Schmerz. Lasse diese Empfindung in dir zu, sie möchte von dir wahrgenommen werden. Schenke dieser Empfindung in dir, deine ganze Aufmerksamkeit und dein Mitgefühl, wie du es auch für andere schon so unendlich oft getan hast.

Du kannst nur loslassen, was du vorher bewusst zulässt, akzeptierst und annimmst, auch den Druck in dir. Atme tief durch und dann lasse los. Dann wähle neu, das was du in Wahrheit wirklich willst, Freude, Glück und VERBUNDENSEIN. Tu es JETZT. Verschiebe es nicht auf nächstes Jahr oder wenn du in Rente gehst.

Schenke dir jetzt das JETZT.

Und dann bleib am Ball.

Mögest du heute grundlos glücklich sein.

Mache Fehler und dann verzeihe dir selbst.

Atme ein, atme aus und dann schenke dir dein schönstes Lächeln.

Vielleicht kennst du dieses Lied, es ist kein Kinderlied, auch wenn es von einem Kind gesungen wird.

 

 

Die Aussage ist klar: „Die Gedanken sind frei“. Es liegt an uns, was wir denken, was wir uns erlauben zu denken und dass wir auch nicht alles glauben müssen, was wir denken. Noch deutlicher, glaube nicht alles was du denkst. Daran sollten wir uns öfters erinnern.

Die Praxis der Achtsamkeit hat mich gelehrt nicht zu glauben was ich denke und vor allem nicht zu glauben was mir liebe Mitmenschen einreden wollen. Ich hinterfrage grundsätzlich alles und glaube nicht was man mir erzählt. Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit. Lasse dir nichts aufdrängen und nichts einreden.  Ich mach meine eigenen Erfahrungen und danach entscheide ich.

Ich überprüfe und vertraue meinem Herzen.

Unsere Vorstellungskraft ist eine große Macht und darum sollten wir ebenfalls aufpassen was wir aussenden. Es sollte nicht das sein, wovor wir uns fürchten, sondern das, war wirklich wollen. Wenn du chronisch Befürchtungen aussendest, dann ziehst du sie an. Manche Menschen warten regelrecht darauf, dass die  nächste Bombe platzt. Sie erwarten, dass das eintritt, was sie aussenden. Dann wundern sie sich und sagen; das konnte natürlich nur mir passieren. Traurig aber wahr.

Achte auf Deine Gedanken

  • Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
  • Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
  • Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
  • Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
  • Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Vom englischen Autor Charles Reade (1814 – 1884) oder aus dem Talmud

 

Vergissmeinnicht

 

Freundlich blüht an stiller Quelle
in des Mondes Silberlicht
eine Blume, zart und helle
und die heißt Vergissmeinnicht.

aus meinem Poesie-Album vor 53 Jahren.

Manchmal hilft eine Geschichte, um sich wieder zu öffnen.

Leere deine Tasse – eine ZEN Geschichte

Eines Tages kam ein Professor zu einem Achtsamkeitslehrer. Der Professor war ein weltberühmter Achtsamkeitsgelehrter und hatte alle Richtungen, Methoden und Techniken der Achtsamkeit studiert. Er kannte die  ganze fernöstliche und westliche wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema. Er konnte jede Frage zur Achtsamkeit ohne Umschweife beantworten und war stolz darauf.

Der Lehrer fragte, ob der Professor eine Tasse Tee trinken wolle, was der Professor dankend annahm. Der Lehrer begann, Tee in die Tasse zu gießen, bis sie randvoll war, und goss immer weiter. Der Tee lief über den Tassenrand, aber der Lehrer goss immer weiter. „Was tun sie da? Die Tasse ist doch schon voll“, rief der Professor entgeistert aus. „ Sie sind wie diese Tasse“, entgegnete der Lehrer ruhig. „Wie kann ich ihnen etwas Sinnvolles beibringen, bevor sie ihre Tasse geleert haben?“

Ich liebe Zen Geschichten aller Art!

Achtsamkeit bedeutet mit voller Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein, ohne den gegenwärtigen Moment zu bewerten. Es bedeutet, ganz „da“ zu sein, im Hier und Jetzt, mit all den Gedanken und Gefühlen, die erlebt werden, ohne dabei in Grübeleien oder Tagträumereien abzugleiten. Grübeln betrifft die Vergangenheit und ist die Hauptursache für Depressionen. Grübeln heisst übersetzt – Wiederkauen. Das Wiederkauen der Kühe. Sie würgen hoch, schlucken runter und wieder von vorn.

Wenn wir von der Achtsamkeit profitieren wollen, müssen wir alle Vorstellungen, die wir von ihr haben, zur Seite legen, besonders wenn wir zu wissen glauben, worum es bei der Achtsamkeit geht. Meinungen, Wertungen, Kommentare, Urteile, Konzepte, Vorstellungen und Überzeugungen sperren die Schönheit und Einfachheit der Achtsamkeit aus.

Achtsamkeit hilft dir deinen Geist zu leeren, dann ist das ständige Geplapper  nicht mehr so dominant, dann hörst du die leise und freundliche Stimme deines (hoffentlich) offenen und warmen Herzens wieder.

Manchmal werde ich Zeuge wie Leiden einen Menschen verändert. Er oder sie erzählt mir  sein Problem. Derjenige wird zornig, wütend, tieftraurig, der Mensch zittert, schwitzt, zerreißt Taschentücher, erbost sich und fällt wieder in sich zusammen. Manche Leidende werden beim Sprechen von Weinkrämpfen geschüttelt. Sie haben keine Distanz zum Erlebten. Sie wählen die falsche Zeitzone.

Sie erleben in der Gegenwart etwas aus der Vergangenheit. Wenn ich dann nachfrag, wann das Ereignis war, bin ich erschüttert. Meist liegt es Monate, Jahre oder Jahrzehnte zurück. Das ist leben in der Vergangenheit. Sie versuchen mich dann davon zu überzeugen, dass es ja so schlimm war und ihr Verhalten rechtfertigt.

Das ist gedanklich leben in der Vergangenheit. Sie erzählen sich ihre Geschichten immer wieder. Sie erlauben ihren Emotionen sie innerlich aufzufressen. Grübeln macht auch aus Fingerhutmist ein Drama.

Das ist das Gegenteil von Achtsamkeit. Achtsamkeit verbindet und Verbundenheit heilt. Das sind die Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie, Forschung und Wissenschaft. Du kannst erst heilen, wenn du bewusst gegenwärtig bis.

Mögest du stets fürsorglich, gütig, sanft, verständnisvoll, geduldig und freundlich sein, als erstes dir selbst gegenüber.

Dann darf auch der alte Bibelspruch wahr werden:

„ Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

 

Vergissmeinnicht und Rosenkäfer(c)pixabay fotoblend
Vergissmeinnicht und Rosenkäfer (c)pixabay fotoblend

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Ich wünsche dir ein neugieriges Staunen

und eine klare Sicht.

Mit herzlichem Gruß

Sylvia Weigl

 

Anbei, eine Frage, die  häufig auftaucht ist: „Sind die Beiträge kostenlos?“ JA, du kannst die Beiträge abonnieren – kostenlos! Und du kannst dich auch jederzeit wieder abmelden.

Alle Bücher die ich hier empfehle habe ich selbstverständlich gelesen.

VergissMein „Buchempfehlung“ nicht:

  • Nur noch eine Tür: Letzte Gespräche an der Schwelle des Todes
  • Uwe Schulz ist es gelungen, dass die von ihm Befragten vertrauensvoll Wesentliches mitteilen.
    Seine einerseits direkte und andererseits diskrete Art, zu fragen, gefällt mir sehr.
    Beeindruckend ist auch das, was die unterschiedlichen Menschen an der Schwelle des Todes zu berichten wissen: Wie sie ihre Angst überwunden haben, wie sie mit Schuld umgehen, wie sie ihren Frieden geschlossen haben, was sie sich wünschen, auf was sie hoffen.
    Viele Sätze wirken in mir nach: „Im Hospiz überlegst du, was wirklich wichtig ist. Das sind eben nicht die großen Dinge“. „Manche brauchen die ausdrückliche Erlaubnis ihrer Familie, um zu gehen“. „Wer es versteht zu lieben, versteht auch zu sterben“. „Was ich gelernt habe, ist, dass ich nichts verschiebe“.
    Auch wenn es sicherlich ein Stück daran liegt, wer bereit war, sich auf die Gespräche mit Schulz einzulassen, so enthalten doch fast alle Interviews die Botschaft : Fürchtet euch nicht!
    Sehr empfehlenswertes Buch!