(c)pixabay Alexas_FotosIst es möglich mit chronischen Schmerzen zu leben?

Die Praxis  der  Achtsamkeit kann dir einen Ausweg bieten.

Mach dir bewusst:

Jeder Schmerz, der chronisch wird hat seine Alarmfunktion verloren.

 

Jeder Mensch, ob klein oder groß  macht im Laufe seines Lebens die Erfahrung von  Schmerz. Schmerz gehört zum Leben.

Wir haben stets die Wahl, wie wir mit einem Schmerz umgehen. Das ist ein sehr subjektives Geschehen. Wie du was beurteilst, (egal was) stammt auch heute noch zum großen Teil aus deinen frühkindlichen Erfahrungen und ob du gelernt hast selbstfürsorglich und selbstwirksam zu handeln.

Jeglicher innerer Widerstand vertieft den Schmerz und führt zum Leiden. Schmerz können wir im Leben nicht vermeiden doch Leiden schon. Bei einem körperlichen Schmerz sind wir sofort bereit aktiv etwas dagegen zu tun. Bei einem psychischen Schmerz nicht. Dieser wird gerne ignoriert, solange bist die Botschaft des Körpers immer intensiver und aufdringlicher wird.

Fast jeder Mensch der  Schmerzen hat frägt sich:

„Woher kommt der Schmerz?

Wie kann ich ihn wieder loswerden?

Wer oder was könnte mir dabei helfen?

 

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Es ist dein Weg – manche können ihn mit dir gehen, aber keiner kann ihn für dich gehen.

Rumi

Sicherlich findest du auch eine Antwort. Diese Antwort kann der erste Schritt zur Heilung sein.

Bei chronischen Schmerzen ist das ganz anders. Bei chronischen Schmerzen spielen diese Fragen keine große Rolle. Egal welche Schmerzen, z.B.: Schmerzen im Kniegelenk läuft ein ähnlicher Prozess ab.  Verdrängst du diese Schmerzen und behandelst dein Knie nicht oder nicht konsequent genug dann kommt es im Rückenmark zu einer Schmerz-Verarbeitungsstörung.

Schon nach ca. 6 Wochen kann man im CT deutliche Veränderung wahrnehmen.

Wo? An dem Ort im Gehirn wo der  Schmerz weitergeleitet wird. Kurz danach kommt es zu einer Modulation in der Schmerzaufzeichnung im Gehirn. Der Schmerz verändert sich und wechselt sein tonähnliches Muster.

Das Gehirn macht es aus einem bestimmten, evolutionär bedingten  Grund. Dein Gehirn ist dein Diener, der sich so sehr bemüht, wirklich alles was sich wiederholt, immer besser zu können. Unser Gehirn arbeitet gerne im Energiesparmodus. Das heißt, häufige Wiederholungen laufen früher oder später automatisch ab, denn das spart Energie.

Dabei unterscheidet das Gehirn, dein Diener auch nicht zwischen gut oder schlecht. Im Laufe der Zeit reichen schon kleinste Auslöser um bestimmte Hirnbereiche zu aktivieren, die damit eine Schmerzempfindung und Wahrnehmung auslösen.

Die winzigen Impulse können von außen kommen, von deinen Sinnesorganen hereingezogen oder von deinen eigenen Gedanken und den begleitenden Gefühlen. So kann Schmerz schon in kurzer Zeit chronisch werden. Vor allem wenn er sofort mit Schmerzmitteln behandelt wird.

In meiner  Kinderzeit wurden noch bei „Bauweh“ der Kinder Wickel gemacht. Die vielfältigen Wickeltechniken wurden auch bei Kopfschmerzen, Fieber, Husten sowie auch unterschiedlichen  Schmerzen angewendet. Die Menschen verfügten deutlich mehr über Heilkräuterwissen als wie heute.

Fast jeder hatte einen Vorrat an verschiedenen Tees daheim, wie z.B. Weidenrinde, Goldrute oder Brennnessel um sich selbst zu helfen. Die heutigen Senioren haben noch gelernt auch mal etwas auszuhalten.

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Es ist erschreckend, wie viele Mütter heute manchmal gedankenlos, unwissend oder im Vertrauen auf die Schulmedizin bereits ihre kleinen Kinder mit allopathischen Schmerzmitteln trimmen. So lernt das kindliche Gehirn und sein noch so zerbrechlicher Körper, dass es auf jeden Schmerz eine Tablette, Saft, Tropfen oder Zäpfchen gibt.

Es ist kein Wunder, dass ein kindliches und später erwachsenes Gehirn viel schneller nach einem Schmerzmittel regelrecht schreit wenn es seit Jahren darauf programmiert wurde. Bei Schmerzmitteln sollten wir alle unbedingt vorausschauend denken.

Es wäre viel sinnvoller, die Menschen würden wieder mehr auf die Phytotherapie, Homöopathie, Wickeltechniken, Schüssler Salze, Heilkräutertees und mehr …  zurückgreifen. Gottseidank gibt es auch Familien mit Kindern, die es so machen und dabei genauso erfolgreich sind.

Sie stärken die seelische und körperliche  Widerstandskraft ihrer Kinder, die  dann als zukünftige Erwachsene deutlich weniger mit chronischen Schmerzen belastet sind.

 Ich möchte dich mit diesen ehrlichen, mahnenden Worten wachrütteln um vorsichtiger zu sein. Es gibt auch gute Alternativen. Bleib offen für alte/neue Wege und du ersparst dir und deinen Kindern womöglich viel Leid. Dieser Blog wird auch von Großmüttern gelesen die ich ebenfalls bezogen auf ihre Enkelkinder anspreche. Das menschliche Schmerzgedächtnis ist phänomenal und sein umprogrammieren intensiv und zeitaufwändig.

Die  Aktivierung des Schmerzes im Gehirn kann man ja heute leicht mit bildgebenden Verfahren nachweisen. Was jedoch ein Mensch dabei empfindet ist nicht messbar und auch nicht darstellbar. Somit bleibt Schmerz stets ein sehr subjektives Geschehen und ist bis heute ein Phänomen.

Im Gehirn lassen sich elektrische Schmerzimpulse messen, doch was davon nun im Bewusstsein erscheint, also ankommt  ist bei jedem Menschen unterschiedlich.

Entscheidend sind bisherige Erfahrungen im Umgang mit Schmerz. Wichtig ist auch die Einstellung zum Leben, wie der Mensch denkt, fühlt, seine Beziehungen gestaltet und vor allem ob er freundlich, liebevoll und mitfühlend gegenüber sich selbst ist.

Dazu gehört Achtung und Wertschätzung der eigenen Körper, Geist und Seele Einheit. Viele Menschen haben nur gelernt die  Zähne zusammenzubeißen, sich selbst bis zum geht nicht mehr anzutreiben, sowie den Körper zu Höchstleistungen zu zwingen.

Steht ein Mensch offen und optimistisch dem Leben gegenüber, dann umfasst sein Blick auch all die guten Dinge in seinem Leben. Sein Blickwinkel ist weniger eingeschränkt. Ein Mensch der eher chronisch angespannt ist, pessimistischer in die Welt blickt, ist eher fokussiert auf den Schmerz. Seine ablehnende  Grundhaltung erhöht den Widerstand und verlängert die Phasen eines  chronischen Schmerzes.

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Ein so mit viel Aufmerksamkeit bedachter Schmerz bleibt lieber als dass er geht. Erfüllt er doch in diesen Fällen eine wichtige Funktion. Welche Funktion das ist, kann in einer guten Therapie in Erfahrung gebracht sowie geklärt werden. Oder du lernst zu meditieren und frägst deine eigene Weisheit in dir. Deine eigene Weisheit zeigt dir auch den Weg raus aus der Falle und  dem selbst gemachten Gefängnis.

Das empfehle ich jedem Schmerzpatienten. Wenn du häufiger als 4 mal pro Monat ein Schmerzmittel nimmst, dann solltest du wirklich etwas unternehmen. Ein Schmerzmittel bekämpft nicht nur den Schmerz sondern sensibilisiert das Gehirn dafür, was den Schmerz noch häufiger hervorruft.

Chronischer Schmerz ist eine komplexe Erkrankung, meist als Folge von ……??? und wird ganz anders behandelt als akuter Schmerz. Für viele Menschen, ist der Schmerz eine rein körperliche Angelegenheit. Dieser Glaube ist falsch und verzögert die Besserung oder Heilung.

!!! Es ist ein bio-psycho-soziales Geschehen im ganzen Menschen. Das heißt: Wie intensiv ein Mensch „seine“ Schmerzen erlebt und auch darunter leidet hängt von drei gewichtigen Faktoren ab. Diese Faktoren haben einen körperlichen, seelischen und sozialen  Hintergrund. Dabei hat jeder Mensch einen anderen Schwerpunkt.

Sehr häufig begleitet eine Depression den Schmerz. Die Depression hält den Schmerz nicht nur aufrecht sondern verstärkt ihn auch noch. Ich erlebe sehr oft, dass das leider oft nicht erkannt wird, weil die meisten Therapeuten und Schmerzpatienten den Schwerpunkt ihrer Behandlung auf das Körperliche legen.

Alle Therapien, die schmerzverstärkende, psychische Faktoren nicht berücksichtigen verlängern den chronischen Schmerz und schaden mehr als was sie nützen.

Nützlich sind alle Therapien, die helfen selbstverantwortlich und selbstwirksam zu agieren.

Beim Thema: Chronischer Schmerz ist die Aussage „Frei sein vom Schmerz“ nicht sehr sinnvoll. Ich wandle diese Aussage lieber um in „Frei sein im Schmerz“.

Meine Arbeit mit Schmerzpatienten bestätigt es mir: „ Du kannst dich in einer sehr misslichen Lage befinden, deine Situation ist bescheiden und du kannst trotzdem glücklich sein. Wir können nur sehr gering beeinflussen, was uns im Leben wiederfährt oder geschieht.

Menschen die etwas annehmen können, was eigentlich nicht sein sollte, können besser mit Schmerzen umgehen und bleiben trotzdem am Ball. Ihre Kreativität kann durch die Akzeptanz frei fließen und sie entwickeln selbst gute Ideen um sich zu helfen.

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Der Vergleich mit einer Welle ist eine gute Metapher für die nicht Vorhersehbarkeiten im Leben. Unser Leben ist nur bedingt planbar. Wir werden nicht gefragt!

Wie eine Welle im Meer, einfach eine Welle ist, die uns mitreißt, uns tiefer zieht und wir zu ertrinken drohen oder die uns mitnimmt, hinauszieht um uns beim nächsten Schwung wieder am Strand auszuspucken. Solche Wellen erfassen uns auch im Leben. Wenn wir gegen eine starke Strömung ankämpfen, verlieren wir Kraft und Energie, die Luft geht uns aus und wir drohen zu ertrinken.

Wenn wir gelassen bleiben, Ruhe bewahren, nicht dagegen ankämpfen, in und mit der Welle treiben, können wir leichter wahrnehmen wie knapp neben der starken Welle es deutlich ruhiger ist. Du kannst, wenn du klar und bewusst bist, sogar der Welle ausweichen oder in unmittelbarer Nähe eine Sandbank finden, wo du dich ausruhen kannst. Wenn du hektisch wirst und in Panik verfällst kannst du womöglich die rettende Sandbank gar nicht wahrnehmen, die aber ebenfalls da ist. Achtsamkeit kann Leben retten.

Auch, wie wir schmerzvolle Zeiten betrachten, wie wir mit Schmerzen umgehen, wie wir auf die Wellen des Lebens reagieren, ob wir untergehen oder gestärkt hinausgehen, all das können wir selbst beeinflussen.

Ebenfalls  wieder nur wir selbst, können die manchmal so energiezehrende Ursachensuche beenden, vor allem wenn die Diagnose „Chronifizierter Schmerz“ mehrfach bestätigt wurde. Dazu muss man sich manchmal mutig überwinden.

Wenn ein Mensch mit 85 Jahren Wirbelsäulenbeschwerden hat, also chronische Rückenschmerzen durch altersbedingte Abnützung, dann nützen weden ihm noch sonst jemanden die mehrmaligen MRT Untersuchungen im Jahr. Die Diagnose ändert sich dadurch nicht.

Es tut mir  von Herzen immer sehr leid, wenn ich sehe wie ältere Menschen mit soviel Hoffnung ins MRT gehen, um danach wieder die gleiche Diagnose zu bekommen.

Das Innere eines verbrauchten Körpers, der Verschleiß im hohen Alter sind doch keine Krankheit. Unser Inneres ist nicht beliebig austauschbar. Der Mensch ist kein Warenlager. Wenn also das MRT – das dritte Mal im Jahr das gleiche Bild zeigt – dann appeliere ich an die Vernunft – doch bitte sein Alter anzunehmen.

Ich ermutige jeden chronischen Schmerzpatienten diese kräftezehrende Ursachensuche  selbst zu beenden, denn dann erst ist der Weg frei für ein anderes womöglich gelingendes Vorgehen.

Das erfordert von beiden Seiten Mut, vom Therapeuten und Patienten gleichermaßen. Beim chronischen Schmerz geht es ja nicht mehr um eine Akutbehandlung sondern um die  Linderung des Symptoms, es geht darum die Lebensqualität zu verbessern und neue Perspektiven zu finden, zu Hause und im Beruf.

Vor allem solltest du, falls du betroffen bist aus deiner Passivität heraus gehen und selbst aktiv werden.  Also alles was  du selbst tun kannst, bringt dich weiter.

Ich rate zur Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit sowie Selbstverantwortung.

Das hören chronische Schmerzpatienten nicht sehr gerne und manchmal verscherze ich es mir mit ihnen. Verabschiede dich so schnell wie möglich von einer eventuellen Opferrolle. Allein das schon bringt dich weiter.

Ich möchte dir heute die Achtsamkeitsbasierte Schmerztherapie näher bringen.

Dabei erfordern Achtsamkeitsübungen eine besondere Form von Aktivität.

Du lernst nach Innen zu sehen und deine Gefühle bewusst wahrzunehmen. Gefühle  sind  kostbare Energie, begleiten deine Gedanken, verleihen ihnen Schubkraft und wenn du nicht achtsam bist, liegt deine ganze Aufmerksamkeit auf dem Schmerz.

Achtsamkeit hilft dir den Fokus deiner Aufmerksamkeit auf das zu lenken was funktioniert und gut, sowie richtig ist in deinem Leben.

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Murmeltiere sind besonderes aufmerksam.

Ohne Achtsamkeit haftet sich der Fokus deiner Aufmerksamkeit auf den Schmerz den du im Grunde ja loswerden willst und ablehnst.

Anhaftung oder Ablehnung sind zwei Lieblingsthemen des menschlichen Gehirns. Sie funktionieren wie ein starker Superklebstoff. Sobald im Verstand dieser Prozess automatisch läuft wird aus Schmerz  –>  Leiden.

Diese einfache Formel kann es dir vielleicht besser verdeutlichen.

Als Beispiel:

Stell dir eine Schmerzskala vor:  1 bis 10.  (1 ……….10)

1   ist gut und   10  wäre ganz schlimm.

Ich wähle hier im Rechenbeispiel für den Schmerz die Zahl 6. Dann frag ich mich wie groß mein Widerstand gegen diesen Schmerz ist und wähle die Zahl 8. Das ergibt die Zahl 48.

Schmerz  x  Widerstand  =  Leiden

6       x         8               =    48

Wenn du jetzt statt der Zahl 8, als mein Widerstand gegen den Schmerz, eine Null einsetzt, was passiert dann?

6    (für Schmerz)    mal    Null    (für Widerstand)   =   Null   (für Leiden)

Damit du erst gar nicht ins Leiden kommst, warnen dich deine Gefühle. Dazu brauchst du Achtsamkeit. Es kann ein Anflug von Traurigkeit sein, vielleicht bist du gereizt und rastlos, fühlst dich getrieben oder du bemerkt eine wachsende innere Unruhe.

Wenn du jetzt achtsam bist, kannst du dein hoch sensibles Frühwarnsystem wahrnehmen und rechtzeitig eine Achtsamkeitsübung machen.

Anhaftung und Ablehnung sind zwei Begriffe aus der Achtsamkeitsbasierten Buddhistischen Praxis. Je größer dein Widerstand gegen etwas ist umso intensiver ist der Klebstoff der Anhaftung.

Vielleicht kann dir in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Teflon-Geist den Nutzen der Praxis der Achtsamkeit näher bringen.

Teflon-Geist bezeichnet die Fähigkeit, sich wie eine Teflon-Oberfläche immer wieder von aufkommenden Reizen zu lösen, nicht mehr auf alle Reize anzuspringen. Alles was einen chronischen Schmerz in den Fokus  deiner Aufmerksamkeit treibt ist ein Reiz. Also alles was dich stresst.

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Diese Fähigkeit des Teflon-Geistes verhilft uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Diese Fähigkeit schützt uns vor Reizüberflutung.

Bei diesem Achtsamkeitsprinzip üben wir uns darin, die Eindrücke vorbeiziehen zu lassen, ohne an ihnen zu kleben. Alles gleitet ab, wie an einer Teflon-Oberfläche!

Alle Eindrücke und Informationen des Tages die wir aufnehmen, muss unser Gehirn sortieren und verarbeiten. Wenn wir die Nachrichten und das  Fernsehen mit berücksichtigen, dann hat das Gehirn allerhand zu tun. Da kann der  Teflon-Geist aus der Praxis der  Achtsamkeit ein wahrer Segen sein.

Dazu gesellt sich häufig noch eine mehr oder  weniger ausgeprägte „Grübelneigung“. Auf all diese Gefühlseindrücke reagiert unser Organismus verständlicherweise gestresst.

Bei chronischen Schmerzpatienten reagiert der Geist noch sensibler und empfindlicher auf minimalsten und winzigsten Stress.

Der Teflon-Geist hilft uns, zu viele Eindrücke wie Wolken an uns vorbeiziehen zu lassen.

Mach deine Achtsamkeitsübungen am besten in ruhigen Zeiten, nicht wenn du voll im Stress bist oder dich eine Tsunami Welle gerade überrollt. Es ist wie beim Segeln lernen, du lernt beim guten Wetter zu segeln um dein neu erlerntes Können auch bei Sturm automatisch abzuspulen.

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Ich war ein Suchender und bin es immer noch, aber ich habe aufgehört, die Bücher zu fragen und die Sterne – und angefangen, auf die Lehren meiner Seele zu hören. Rumi

Annehmen und Loslassen

Beginne beim Üben dieser vielleicht neuen Fertigkeit für dich, mit Akzeptanz zum Loslassen. Gleichmütig und gelassen zu reagieren auf  das was dir tagsüber begegnet ist eine Kunst. Das brauchst du um dich früher oder später von seelischen Verstrickungen zu lösen die mit dem Schmerz einhergehen.

Nichts Tun bedeutet Ein- und Ausatmen

Ich empfehle dir einen verbundenen und wirklich engen, innigen Kontakt zu deiner eigenen Atmung einzuüben. Wenn du deine Atmung als Anker nutzt lässt du dich deutlich weniger in etwas verwickeln was du gar nicht möchtest. Kehre immer wieder ganz zu dir zurück indem du dich wieder auf deine Atmung konzentrierst. Nichts und niemand kann dich zwingen zu reagieren. Da wo du deinen Atem am deutlichsten spürst, dass ist dein Atemankerpunkt. Gebe dir selbst die Erlaubnis einfach da zu sein, zu atmen, dem Atemfluss zu folgen und immer wieder zu ihm zurückzukehren.

Beobachte dein „Inneres Geschehen“

Lerne deine Gedanken, Gefühle, Erinnerungen der Vergangenheit oder Zukunftsprojektionen zu beobachten, anzuschauen ohne zu urteilen und  ohne zu bewerten. Genau das möchte dein Verstand. Beobachte distanziert ohne dich auf deine eigenen inneren Gespräche einzulassen. So wirst du zum Beobachter, Zuschauer und Zeugen dessen was in deinem Inneren geschieht.

Im Alltag sind alle unsere Wahrnehmungen emotional gefärbt und wenn wir nicht achtsam sind reagierst du auf deine eigenen Kommentare. Die Wirkung dieser Automatismen ist häufig verheerend. Das Schmerzempfinden kann so nicht nur verstärkt sondern seine Intervalle verlängert werden. Niemand möchte das.

Im „Inneren Gewahrsein“ ruhen

Du hast einen freien Willen und kannst selbst entscheiden worauf du dein Gewahrsein richtest. Unser unruhiger Geist bewegt sich ständig zwischen der Vergangenheit und Zukunft hin und her. Unser Verstand ist fast nie da wo wir mit unserem Körper sind.

Der Körper und der Atem sind stets im „Hier und Jetzt“. Vielleicht magst du es dir bewusst machen wie oft du in Gedanken in deine Vergangenheit reist und wie oft du Probleme wälzt die weit in der Zukunft liegen. Damit blockierst du jegliches Heilungsgeschehen, denn weder dein Körper noch dein Geist können sich entspannen.

Im „Body-Scan“ trifft sich Körper und Geist im „Hier und Jetzt“.

Jegliche Form von Heilung geschieht wenn Körper, Geist und  Seele verbunden  und gegenwärtig sind. Indem du dich auf dieser Körperreise allmählich in alle Abschnitte deines Körpers hineinfühlst, verbindest du dich mit dir selbst. Du verschmilzt und wirst „Eins“ mit deinem Körper.

Übe dich in Dis-Identifikation

Zwei Hindernisse erschweren vielen Schmerzpatienten den Umgang und die Kommunikation mit dem Schmerz. Vor allem wenn der Schmerz zum Feind wird und der Widerstand sehr groß ist, dann beherrschen früher oder später ablehnende und feindliche Gedanken das tägliche Leben.

Das Schmerzempfinden wird zusätzlich verstärkt durch Gedanken die der Verstand zum Thema Schmerz anbietet und ausbaut. Meist geht es dem Verstand darum einen Schuldigen zu finden oder der Geist verurteilt den Schmerz und  aktiviert einen Inneren Richter, der  wiederum verteidigt oder wieder beschuldigt. Es ist wirklich ein Hamsterrad.

Manchmal wird der Schmerz sogar als Bestrafung angesehen.

Wenn du betroffen bist, möchte ich dich daran erinnern, dass du nicht diese verurteilenden Gedanken bist. Versuche dich nicht mit ihnen zu identifizieren. Jeder Gedanke ist vergänglich und  alle Gefühle kommen und  gehen. Ob du dich nun wütend, traurig, ärgerlich, verzweifelt, ängstlich oder hoffnungslos fühlst – all diese Gefühle sind vergänglich. Identifiziere dich auch nicht mit deinen Gefühlen.

Was du siehst, denkst oder fühlst macht nicht deine Identität aus.

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Das alles sind Teilaspekte deiner Persönlichkeit. Es ist sinnlos  und energieraubend sich selbst zu bekämpfen. Werde nicht zum Spielball deiner eigenen Gedanken. Wähle neue Gedanken und entscheide dich für Gefühle die dir helfen und nicht schaden.

Akzeptieren und Annehmen

Vergeude nicht deine wertvollen Kräfte in einem manchmal  sinnlosen Kampf. Etwas anzunehmen was sowieso da ist, kann dich Überwindung kosten, doch die Einsicht der Akzeptanz  ist unendlich wertvoll. In der Achtsamkeitsbasierten Schmerztherapie ist das eine der wichtigsten Erkenntnisse.

Es geht auf gar keinen Fall um ein passives Erdulden, sondern um ein aktives Annehmen. Es geht um ein Zulassen und Erlauben, ein „Sein dürfen“ von etwas was du vielleicht bis jetzt hartnäckig abgelehnt und bekämpft hast. Dieser Punkt der Akzeptanz ist für viele meiner chronisch belasteten Schmerzpatienten der schwierigste.

Gelassen und mit Gleichmut Schritt für Schritt

Wenn dich der Schmerz daran hindert, dass du etwas nicht tun kannst, dann mach dir bewusst, du hast die Wahl wie du reagieren möchtest. Du kannst mit Wut, Zorn. Abwehr oder Ärger reagieren oder mit Gelassenheit. Manche meiner Patienten die in der Achtsamkeitsbasierten Schmerztherapie geübt sind reagieren nicht nur gelassen sondern entspannen sich in den Schmerz hinein. Sie übernehmen die Führung und nicht der Schmerz.

Es kommt  darauf an wie du auf  den Schmerz reagierst. Lässt du dich in einer Spirale aus negativem Denken herunterziehen, dann schürst du das emotionale Feuer in dir.

Wenn du wütend und ärgerlich reagiert, dann wird der Schmerz zu einem tobenden Ungeheuer, reagierst du mit Rückzug und dumpfer Traurigkeit dann spannt sich der Schmerz an, der Druck nimmt zu oder es wird unerträglich eng in dir. Es ist kein Zeichen von Stärke. Du befindest dich mitten im Kampf.

Jeder Kampf besteht aus Opfer und Täter. In diesem Fall bist du beides in einer Person. In so einem Kampf gibt es keinen Gewinner. Übe dich in Gelassenheit und Gleichmut. Erlerne die Atemmeditation aus der Praxis der Achtsamkeit.

Eine gelassene Haltung gegenüber dem Schmerzgeschehen hebt deine Lebensqualität enorm an.

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Du wirst wieder zum „Bestimmer“ zum „Chef“ deines Lebens. Du bestimmst worauf du deine Aufmerksamkeit schwerpunktmäßig lenkst, ob auf die Freude, das Glück in deinem Leben, was ja auch da ist oder auf das schwere, das enge, die Anspannung die dein Glück verhindern.

Was bedeutet Los-lassen?

Es gibt verschiedene Loslassen-Übungen in denen es darum geht sich der Gedanken bewusst zu machen die mit dem Schmerz ganz von selbst kommen. Dafür brauchst du vor allem Bewusstheit für die ansonsten automatisch ablaufenden Mechanismen.

Jeder Gedanke ist von einem Gefühl begleitet und Gefühle sind messbare Energie, Treibstoff für deine Gedanken. Je nachdem kann dies zerstörerisch sein oder hilfreich, welche Richtung du wählst ist dein freier Wille. Achtsamkeit macht frei.

Wenn du deine Gedanken und Gefühle aus dem Unbewussten herausholst, sie dir bewusst machst, dann kannst du ihnen einen Namen geben. In der Achtsamkeitsbasierten Buddhistischen Praxis nennt man das Etikettieren. Wenn du dem was in deinem Geist auftaucht Eigenschaften zuordnest, dem was da ist, einen Namen gibst dann gehst du in eine gesunde und heilende Distanz.

Du kannst deine Gedanken und Gefühle beschreiben z.B.: in Form einer Gestalt, Größe, Aussehen, Farbe, Beweglichkeit oder  Ausdehnung, ist die Form leicht oder schwer, gibt es einen Geruch; alles was auftaucht kann von dir ein Etikett erhalten.

Die Folge ist in der Regel eine wachsende immense Erleichterung und Entspannung. Denn das ist jedem noch so unruhigen Geist zu uninteressant, zu nervig und zu langweilig.  Kein Verstand will sich mit sowas beschäftigen und auseinandersetzen. Früher  oder  später wählt er den Ruhemodus.

Entspannung im Geist bedeutet ein entspannter Körper und das bedeutet der Schmerz entspannt sich ebenfalls.

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Wenn du also in Distanz gehst zum Geschehen deines Geistes, seine Gedanken und Gefühle etikettierst, dann lässt er los.

Von was? Von der Anhaftung und der Ablehnung, den Geisteszuständen die für automatisierte Prozesse verantwortlich sind, die dazu führen, dass aus Schmerz Leid wird.

Du gehst raus aus dem Kampf, du bekämpfst den Schmerz nicht mehr, du bekämpfst den Feind und Gegner nicht mehr. Wenn du raus bist aus dem Kampf mit dem Schmerz, gibt es kein Opfer und keinen Täter mehr. Und all das, ohne, dass du den Schmerz gut heißt!

Liebe Freundin, lieber Freund jetzt sind wir mit diesem einführenden Blogbeitrag am Ende angelangt. Ich hoffe, ich konnte dich sensibilisieren offen zu bleiben.

Du bist nicht allein mit deinem Schmerz.

Es ist möglich mit Schmerzen zu leben.

Die Achtsamkeitsbasierte Schmerztherapie ist ein sehr lebendiger Prozess und eine sehr befreiende Art mit Schmerz umzugehen. Vor allem wenn du bereit bist Energie und Arbeit aufzubringen.

Es gibt niemals den einen richtigen Weg. Es gibt auch keine Patentlösung oder Einheitsrezept, der für alle Menschen passt. Du bist ein einzigartiges Wesen. Ich bin davon überzeugt, dass wirklich jeder den eigenen Weg findet, um gut zu leben.

Mit der Achtsamkeitspraxis kannst du alle Schwierigkeiten, Widrigkeiten, Herausforderungen und  Hindernisse mit denen wir alle im Laufe unseres Lebens in Berührung kommen, als ein Teil deines Weges betrachten.

Du musst vor allem nichts erzwingen sondern stattdessen, all das was du spürst in deinem Inneren Gewahrsein halten. Dann kann sich der Schmerz und vor allem deine Beziehung zu ihm transformieren.

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Deine Aufgabe ist nicht die Liebe zu suchen, sondern nur all die Hindernisse in dir zu suchen und zu finden, die du dagegen aufgebaut hast. Rumi

Betrachte Achtsamkeit als ein Spiel. Weise Menschen vergleichen das Auf- und Ab des Lebens als einen Tanz und ich weiß nicht wie du das siehst, doch ganz gleich ob dir die Begleitmusik zusagt oder nicht, das Leben tanzt einfach weiter ob es uns gefällt oder nicht.

Du findest bestimmt einen lieben Therapeuten deiner Wahl um die Praxis der Achtsamkeit zu erlernen. Die Praxis der Achtsamkeit ist mittlerweile sehr bekannt. Darum prüfe immer sorgfältig was im Rahmen deiner Selbstbehandlung für dich möglich ist.

Lasse dich beraten, von einem Therapeuten deines Vertrauens. Ich wünsche dir einen Menschen an deiner Seite der dich anstuppst, falls dir mal die Motivation fehlt um zu üben. Mögest du auch in Zeiten geringen Antriebs wach, bewusst und klar bereit sein, offen zu bleiben für die Möglichkeiten und Wunder dieses Lebens.

 

Was Gott dir  heute sagen möchte:

… dass die  Lebenszyklen unendlich sind  –

und dir immer dienen, weil das Leben ein Prozess ist,

der dem Leben selbst dient.

Wenn die Dinge sich scheinbar von dir wegbewegen

und in eine andere Richtung entwickeln,

wenn Türen zufallen

und Chancen sich in Luft auflösen,

erinnere dich daran, dass alle Dinge zyklisch sind  –

einschließlich des Lebens selbst.

Was du gerade erlebst, ist nur vorübergehend –

ob es nun „gut“ oder „schlecht“ ist.

Deshalb hör auf, es so oder so zu bezeichnen

und nimm es einfach als das, was gerade geschieht.

Dann wirst du alles viel gelassener erleben.

Und eines Tages wirst du

Alles als „Gut“ bezeichnen.

Neale Donald Walsch

 

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Umgib dich mit Menschen,

die dich glücklich machen und zum Lachen bringen.

Mit Menschen, die dir helfen, wenn man sie braucht

und die sich wirklich um einen kümmern.

Die dich niemals ausnutzen würden

und immer zu einem stehen.

Denn diese Menschen wohnen

in deinem „Haus des Lebens“.

Alle anderen sind nur zu Besuch!

Das gleiche gilt für den Schmerz!

Auch er ist nur zu Besuch und du entscheidest was und wen du hereinbittest und auch wieder verabschiedest.

 

Ich grüße dich von ganzen Herzen

Sylvia Weigl

 

Ich empfehle dir bei Interesse diese etwas älteren Blogbeiträge  von mir. Hier geht es ebenfalls auch um die Befreiung von Schmerz, Entspannung und Frieden.

Weidenrinde pain=Schmerz=Leiden

und

Weihrauch – Harztränen

und

Dein INNERER HEILER

und

Magnesium Oil weil … es prickelt so schön ………

 

Ich lege dir auch noch diese beiden Meditationen ans Herz.  Höre sie dir öfter an und  du vertiefst ihre Wirkung in dir.

Gehe auf den Pfeil und los geht’s mit der MP3!
Bitte erschrecke nicht, denn es öffnet sich ein neuer Tab und dann kannst Du die Meditation starten. Die MP3 liegt auf meiner Cloud!

 

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