Licht Kugel
Licht (c)pixaby PublicDominPictures

Achtsamkeit und Naturheilkunde

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Thymus

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… ein winziges Wunderwerk

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Es birgt viele Geheimnisse.

 

Eher unscheinbar ruht diese Drüse hinter dem Brustbein, etwas oberhalb des Herzens.

Ohne den Thymus wäre unser Immunsystem schwach und könnte uns nicht helfen.

Seine wichtige Rolle für unser Immunsystem ist erst seit den 1060er Jahren bekannt. Bis dahin dachten Wissenschaftler der Thymus sei eine Art Restorgan ohne besondere Funktion. Weil die Thymusdrüse größer ist als bei Erwachsenen, dachten Forscher es sei eine krankhafte Vergrößerung.

Heute wissen wir mehr, auch dass sich der Thymus im Laufe unseres Lebens verändert. Ohne gutfunktionierenden Thymus wären wir Viren und Bakterien hilflos ausgesetzt und anfällig für allerlei Infekte.

Der Thymus verrichtet seine wertvolle Arbeit im Hintergrund, leise und fast unbemerkt. Seine Arbeit ähnelt einer Art Schule oder Ausbildung für unser Immunsystem. Im Thymus lernen Immunzellen fremde Eindringlinge und auch entartete Zellen zu erkennen und zu vernichten.

Unser Immunsystem lernt hier körpereigenes vom körperfremden Gewebe zu unterscheiden. Wenn wir an die wachsende Zahl von Autoimmunerkrankungen denken, muss wohl bereits hier ein Fehler geschehen sein.

Immunzellen die sich gegen den eigenen Körper richten könnten, werden durch den Thymus erkannt und rechtzeitig aussortiert. Ein in seiner Funktion gestörter Thymus kann leicht zu schwerwiegenden Immun- und Autoimmunkrankheiten führen.

 

Heute wird der Thymus als ein primär lymphatisches Organ bezeichnet.

Wir brauchen seine Unterstützung für jede Immuntherapie.

 

Thymusdrüse
– Hormonsystem –

 

Wo finden wir den Thymus im Körper?

 

Er versteckt sich über dem Herzen in der Brusthöhle und besteht aus einem rechten und linken sog. Lappen. Bei einem Neugeborenen wiegt er etwa 10 g und wächst bis zur Pubertät etwa auf die Größe einer Walnuss. Nach der Pubertät bildet er sich allmählich zurück und ist bei einem gesunden Erwachsenen wieder so groß wie bei einem Neugeborenen. Im höheren Alter findet man ein seiner Stelle fast nur noch Fett- und Bindegewebe. Im hohen Alter wiegt er meist nur  noch etwa drei Gramm. Er schrumpft also wieder.

 

T-Lymphozyten Kampf gegen Erreger
Medizin der Zukunft  T-Lymphozyten (c)pixabay jplenio

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Was ist die Aufgabe der T-Lymphozyten?
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T-Zellen (TLymphozyten) übernehmen verschiedene Aufgaben. Sie spielen sowohl eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen, als auch bei der Beseitigung anderer körperfremder Stoffe. T-Zellen sind darüber hinaus auch wichtig zur Regulation der Immunabwehr.
Forschung hat gezeigt:T-Zellen brauchen unbedingt ausreichende Mengen an Vitamin D im Blut, um in Aktion treten und entsprechend funktionieren zu können.

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Welche Funktion hat der Thymus?

 

Im Thymus reifen die T-Lymphozyten.

 

Der Thymus ist eine Schule der  noch unreifen Zellen, die für das Immunsystem eine sehr wichtige Rolle spielen.

Die Geburtsstätte dieser Abwehrzellen liegt im Knochenmark. Blut ist ihr Transportweg zum Thymus. Im Thymus wird wie in einer Schule gelernt, vor allem Körperfremdes von Körpereigenen zu unterscheiden. Nicht funktionierende Abwehrzellen werden hier  ausgesondert und ausgemustert. Der Thymus hilft dem Immunsystem, seinem eigenen Körper gegenüber tolerant zu sein. Er soll später einmal nicht gegen sein eigenes System, also nicht gegen das eigene Gewebe ankämpfen.

Wieso tut er es im Falle einer Autoimmunerkrankung aber doch?

An einem fehlgeleiteten Immunsystem ist unser Thymus leider (mit)beteiligt.

 

Thymus ähnelt einer Walnuss
(c)pixabay ASSY

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Warum ist der Thymus so wenig bekannt?

 

Der Thymus ist ein bescheidenes Organ. Seine Position im Körper und sein Aussehen sind eher unauffällig. Fettgewebe umgibt den Thymus das eine ähnliche Färbung hat. Auch hier ist er kaum zu unterscheiden. Der Thymus ist recht  klein und schrumpft während der Pubertät noch mal. Daher wird er auch von Fachleuten leicht übersehen. Auch die  Produktion der T-Zellen läuft leise und unbemerkt im Hintergrund.

Der Thymus bildet Soldaten des Immunsystems heran, nimmt jedoch an keinem Kampf teil. Das  ist der Grund, wieso er bei einem Infekt nicht wahrgenommen wird. Im Vergleich schwellen die Mandeln oder die Lymphknoten an. Vor allem die  Mandeln können bei Entzündung oder Vereiterung sehr  schmerzen. Sie kämpfen bei einem Infekt aktiv mit. Der Thymus nicht.

 

Intensive Forschung

 

Die Entdeckung des Thymus und einer wesentlichen Rolle für das Immunsystem war in den 1960er Jahren ein wichtiger Schritt um die körpereigenen Abwehrkräfte besser zu verstehen. Heute beschäftigt sich die Forschung damit, wie die Produktionsprozesse aussehen und wie sie Abwehrzellen beeinflussen.

Die Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich seit ca. 35 Jahren mit dem Einfluss der Psyche auf unser Immunsystem, Hormonsystem und Nervensystem. Das ist sehr wichtig um Autoimmunerkrankungen zu verstehen und natürlich auch in der Onkologie. Wieso der Körper sich fälschlicherweise selbst angreift ist immer  noch ein Rätsel, doch die PNI Forschung ist nah dran.

Für den Aufbau des Immunsystems z.B.: nach einer Chemotherapie bei Krebspatienten spielt der  Thymus eine immense Rolle. Forschung ist wichtig und teuer.

 

Drachen fliegen am Himmel
Himmel (c)pixabay Mi_Sa

Was passiert wenn der Thymus nicht richtig funktioniert?

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Eine Funktionsstörung zeigt sich auf unterschiedliche Weise:

 

Immunschwäche:

 

Durch genetische Defekte kann sich der Thymus nicht richtig entwickeln. Menschen mit Mutationen fehlen die T-Zellen. Sie haben keinen Schutz vor Infektionen. Sie sind anfällig für bakterielle und virale Infekte oder ihnen gar ausgeliefert und ein überleben ist nur durch spezielle lebenslange Therapien möglich.

 

Autoimmunität:

 

Jede T-Zelle verfügt über einen einzigartigen Rezeptor, mit dem Krankheitserreger erkannt werden. Jedoch produziert der Thymus auch einige T-Zellen, die  eher eigenes Gewebe als fremde Krankheitserreger erkennen.

Wenn der Thymus gesund und voll funktionstüchtig ist, eliminiert er diese sogenannten „selbstreaktiven“ T-Zellen. Klappt das aus irgendeinem Grund nicht, greifen die T-Zellen aus noch unbekannten Gründen „versehentlich“ andere/eigene Organe an.

 

Achat
(c)pixabay Didgeman.jpg

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Wieso bildet sich der Thymus im Laufe des Lebens zurück?

 

Bei Kinder und Jugendlichen arbeitet er noch auf Hochtouren, damit eine ausreichende Menge an T-Zellen sich bildet, sie sollen ja den Menschen vor Infektionen schützen und diesen Schutz möglichst lange sichern. Die T-Zellen sind sehr langlebig.

Sobald eine ausreichende T-Zellen Population im Körper vorhanden ist, wird die Produktion gedrosselt. Die Funktion des Thymus ist auch abhängig von speziellen Vorläuferzellen aus dem Knochenmark. Auch die Produktion dieser Zellen nimmt mit dem Alter ab.

Die Weisheit dieser Lebenskraft in uns ist unermesslich in ihrem Zusammenspiel. Wir können immer  wieder nur  staunen.

 

Mit welchen Körperorganen arbeitet der Thymus im Körper?

Wie?

Um T-Zellen zu produzieren, muss der Thymus eng mit dem Knochenmark, dem Blut und anderen Immunorganen wie den Lymphknoten und der Milz zusammenarbeiten.

Das Ausgangsmaterial der T-Zellen ist eine im Knochenmark produzierte Vorläuferzelle. Diese spezialisierten Stammzellen gelangen über das Blut zum Thymus, wo sie sich vermehren und in T-Zellen ausbilden. Diese T-Zellen gibt der Thymus dann wieder über das Blut in die Milz und die Lymphknoten ab. Hier beginnen sie, den Körper nach Anzeichen einer Infektion zu scannen und zu untersuchen.

 

Kastanien Herbst
(c)pixabay LoggaWiggler

Die Thymusfunktion ist bei Männern und Frauen unterschiedlich.

 

Während der Kinder gibt es in der Thymus Funktion keinerlei Unterschied zwischen den Geschlechtern. Doch in der Pubertät ändert sich das. Die unterschiedlichen Sexualhormone wirken auf den Thymus ein. Höhere Dosen von Androgenen und Östrogenen können den Thymus stark beeinflussen. Während der  Schwangerschaft wird der Thymus kleiner.

Für Mediziner ist das bis  heute ein Phänomen. Wissenschaftler vermuten, dass die Abstoßung des Fötus durch das Immunsystem verhindert werden soll. Vermutung: Es scheint Wahrscheinlich, dass feine Unterschiede in der Thymusfunktion die unterschiedlichen Immunantworten von Männern und Frauen erklären könnte.

Der Thymus ist immer noch ein Wunderwerk mit vielen Geheimnissen.

 

Zitrusfrüchte Immunsystem
(c)pixabay Engin_Akyurt.jpg

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Gibt es Lebensmittel die dem Thymus gut tun oder gar schaden?

 

Im Grunde gibt es keine Lebensmittel die seine Funktion stärken. Doch benötigt er alle Vitamine, Nährstoffe und Mineralien, denn er ist auf ein harmonisches Gleichgewicht angewiesen. Der Thymus verträgt keine Mangelernährung.

Chronische Darmerkrankungen bei denen die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt ist schaden ihm. Dazu gehören alle entzündlichen Darmerkrankungen. Der Thymus verkleinert sich, aber auch bei regelmäßigem Alkoholkonsum. Alkohol und Nikotin führt bei Schwangeren dazu, dass sich der Thymus bei Babys nicht richtig entwickeln kann.

 

Wald Natur
Wald (c)pixabay Larisa-K.jpg

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Der Thymus und ein aktiver Lebensstil

 

Viel Bewegung senkt den Spiegel des Stresshormons Cortisol und daher ist ein aktives Leben für den Thymus sehr gut. Wenn du dein Immunsystem trainierst dann freut sich der Thymus. Viel Bewegung im Freien, Radfahren, Walken, Waldspaziergänge – vor  allem mit Hund :-). Bestimmt kennst du selbst Immunstärkende Bewegungs- oder Sportarten.

 

Thymus und Schmerzen

 

Der Thymus hat keine Schmerzrezeptoren. Daher tut er nicht weh. Jedoch  kann er sich bemerkbar machen. Im Anfangsstadium einer bestimmten Leukämieart konnte man beobachten wie sich der Thymus vergrößert. Die Erkrankung greift die T-Zellen an. Der Thymus vergrößert sich und der Mensch spürt einen erhöhten Druck auf dem Brustkorb. Dies führt zu Kurzatmigkeit.

 

Wenn wir dem Thymus helfen, sich zu erholen, geht es uns gesundheitlich besser.

 

grüne Smoothie Immunsystem
(c)pixabaysilviarita

Das Immunsystem liebt es bunt und vor allem GRÜN.

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Onkologie

 

Die Immunfunktion nimmt mit dem älter werden ab. Wenn sich das Thymusgewebe und  seine Zellen regenerieren, dann steigt die Tendenz auch im Alter lange gesund zu bleiben. Wir werden widerstandsfähiger und es werden mehr/länger T-Zellen produziert. In der Onkologie sind diese  hochspezialisierten  Zellen überlebenswichtig. Chemo- und Strahlentherapie schwächt das Immunsystem enorm. Ein gesunder und aktiver Thymus hilft die Abwehrkräfte wieder aufzubauen.

Köhler Pharma bietet ein bewährtes Thymus Präparat an. Von Pascoe gibt es die Thymus Similiaplexe als Homöopathisches Mittel. Auch WALA hat gute Thymuspräparate entwickelt. Gerade in der Onkologie empfehle ich gerne einen Anthroposophen oder Klinik aufzusuchen, Filderstadt als Beispiel. Bei WALA sind es Ampullen. NeyVit ist ein Thymusmedikament von Vitorgan.

Vor allem in der Naturheilkunde wird eine Thymustherapie/Aktivierung empfohlen. Ich möchte auch an die Lymphmittel erinnern, vor  allem von Soluna, Hevert, Pascoe und Heel.

 

Knoblauch

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Die Thymusdrüse ist die Kommandozentrale für unser Immunsystem.

 

Sie erteilt den T-Helferzellen und Makrophagen-Fresszellen den Autrag, den Körper zu schützen und eindringende Feinde zu bekämpfen. Das bedeutet einen umfassenden Zellschutz.

 

Knoblauch stärkt unsere Abwehrtruppe in jeder Beziehung. 

 

hier  kannst du nochmal nachlesen, wenn du magst:

KNOBLAUCH Wunder

Thymusklopfen

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Übung:

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Thymus klopfen:

 

Es gibt eine sehr einfach Methode, um das eigene Immunsystem zu stärken. Diese Methode ist wohl schon so alt wie die Menschheit selbst. In verschiedenen Regionen dieser Welt wird diese Übung täglich praktiziert. Thymus klopfen ist eine Übung, die Kontinente verbindet. Das Ergebnis ist, dass die Menschen kaum erkranken und ein sehr hohes Alter erreichen. In den sog. BlueZones ist diese Technik ein uraltes geheimes Wissen.

Forscher bezeichnen Regionen auf der Welt als BueZones, in denen die Menschen mehr als 100 Jahre alt werden. Diese Zonen gibt es in Italien, Spanien, Japan, Kalifornien und noch einige andere entlegenere Gebiete auf der Erde, wo Menschen ein hohes Alter erreichen ohne wirklich krank zu werden.

Anfangs dachten die Wissenschaftler, dass hier vor allem die Ernährungsweise eine besondere Rolle spielen könnte. Doch die Menschen in den BlueZones sind weder Vegetarier, keine Veganer, noch Rohköstler oder pflegen andere Ernährungsformen. Sie ernähren sich wie „ganz normale Menschen”.

 

Schirme Schutz bunt Vielfalt
bunte Vielfalt (c)pixabay

Bunte Vielfalt – Geborgenheit und Schutz finden – seine Individualität bewahren.

einfach

SEIN DÜRFEN

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Man fand  jedoch einige wenige Faktoren, die diese Menschen gemeinsam haben und sie verbinden:

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sozialer Kontakt und Austausch – für einander da SEIN

bewusste Nahrungsmittelauswahl – vor allem Lebensmittel – für das Leben

ausreichend Bewegung

viel an der frischen Luft und

das Pflegen und Leben einer weiten, offenen und wertschätzenden Spiritualität

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Wissenschaftler, die die BlueZones erforscht haben, berichteten, dass sich die Menschen häufig in der Mitte der Brust berühren oder dort leicht klopfen.

Bekannt ist diese Methode auch aus den spirituellen Lehren des Buddhismus. Hier nennt man es ganz einfach Thymusdrüse klopfen.

Die Thymusdrüse gehört zu unserem Endokrinen System und liegt etwa in der Mitte unserer Brust, direkt hinter dem Brustbein. Energetisch ist sie dem Herzchakra zugeordnet.

 

Herzlichkeit Teddy
SEIN (c)pixabay. stevepb

LIEBE  – Geborgenheit – Wärme erfahren.

Das wünscht sich doch jeder.

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Schule für unsere Polizei

 

Sie hat  vor allem in unseren ersten Lebensjahren eine besondere Funktion. Sie ist so was wie eine Schule für unsere Polizei. Sie legt in unserer Kindheit und frühen Jugendzeit die Basis für ein starkes Immunsystem.

Die sogenannten T-Lymphozyten (T-Zellen) erhalten in der Thymusdrüse ihre Prägung. Die T-Lymphozyten sind Teil des spezifischen Immunsystems unseres Körpers und dienen dazu Erreger zu neutralisieren und sie können von körpereigenen und körperfremden Strukturen unterscheiden. Nur so können körperfremde Eindringliche angegriffen werden.

Diese Fähigkeit erlernen die T-Lymphozyten in ihrer Schule – das ist die Thymusdrüse.

Ist die Schulzeit für unsere T-Lymphozyten vorbei, dann reduziert die Thymusdrüse ihre Funktion und wandelt Drüsengewebe in Fettgewebe um. Der Großteil der Thymusdrüse eines Erwachsenen besteht aus Fettgewebe.

Durch das Beklopfen der Thymusdrüse wird diese in ihrer ursprünglichen Funktion reaktiviert und aktiv gehalten.

 

Körperliche Stärkung unseres Immunsystems

 

Menschen die das täglich tun berichten,  dass sie weniger anfällig für Infekte sind und gelassener, also deutlich entspannter durch ihr Leben gehen, seitdem sie regelmäßig die Thymusdrüse beklopfen. Ich teile diese Erfahrung auch in meinen Achtsamkeitsgruppen.

Die Thymusdrüse sollte regelmäßig geklopft werden um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen.  2 bis 3 Mal pro Tag wäre ideal.

 

Kastanien
(c)pixabay hbieser

 

Warme Farben, BeisammenSEIN, Verbundenheit, Für-einander-da-sein.

Was den Thymus stärkt – stärkt auch dein Immunsystem.

 

Das wurde mir häufig erzählt:

 Bei regelmäßiger Anwendung:

 

weniger anfällig für Infekte

Schlafstörungen lösen sich auf

Ängste werden weniger

können besser mit Stress umgehen

generelles Gefühl der Entspannung

innere Weite und  Leichtigkeit

 

Meine Beobachtung:

Durch das Beklopfen der Thymusdrüse können sich auch tief verdrängte Blockaden lösen.

 

Kastanienherz mit Hagebutten

Du kannst entweder mit der Faust, mit der flachen Hand oder auch mit den Fingern auf die Mitte deiner Brust klopfen. Wichtig dabei ist, dass du nicht zu fest klopfst. Er reicht ein leichtes, sanftes aber kontinuierliches Klopfen. Sei freundlich und liebevoll zu dir selbst.

Viele Menschen reagieren unmittelbar auf ein rhythmisches Klopfen mit einem tieferen, entspannten Atem. Wenn du im 3/4 Takt klopfst, kommst du sehr rasch in einen Zustand tiefer Entspannung.

Soviel zur körperlichen Stärkung des Immunsystems. Die Psychoneuroimmunologie zeigt uns wie Körper/Geist und Seele zusammengehören. Es ist schon längst kein Geheimnis mehr, wie wir synchron auch unsere seelischen und geistigen Kräfte stärken können.

 

Seelische Widerstandskraft

 

Wir können unsere seelische Widerstandskraft stärken, wenn wir während des sanften Klopfens das Gesicht bewusst entspannen, vor allem die Kiefer und dabei freundlich lächeln. Bewusstes Lächeln ist ein direktes Signal an unser Stammhirn: „Entspann dich“.

Wenn wir zusätzlich eine lebensbejahende Affirmation wiederholen, tun wir ganz viel für die Verbundenheit in uns selbst.

Eine sehr gute Affirmation könnte zum Beispiel sein:

„Ich bin sicher und geborgen“

Die beliebteste Affirmation während des Klopfens lautet:

„Ich liebe, lebe und vertraue“. „Ich bin dankbar und mutig“.

Wiederhole so oft es dir gut tut und du ein Wohlbefinden im Körper spüren kannst.

 

Zusammenfassend:

 Resilienzfaktor:  Selbstwirksamkeit

 

Ist Körper, Geist und Seele verbunden, sind wir deutlich weniger anfällig für Viren aller Art und heilsam stärker, weil vereint. Es ist wie ein Orchester, was nur gut verbunden eine wunderschöne Symphonie hervorbringt.

Wir können selbst viel dafür tun, damit sich unser Immunsystem verbindend stärkt. Das Thymusdrüsen klopfen ist eine ganz einfache Methode, die richtig Freude macht.

Am besten ist es, wenn du deinen eigenen Rhythmus für das Beklopfen der Thymusdrüse findest und  dazu deine eigene Affirmation verinnerlichst.

Wenn du Zeit und Freude hast:

… ein etwas älterer Beitrag.

RESILIENZ Bist du ein Stehaufmännchen?

 

Nochmal kurz:

Übung: Thymus klopfen

Zuerst reibst du deine Hände so lange bist du Wärme erzeugst. Das bezeichnet man als Energetisieren. Das tust du für deinen Verstand. Er wundert sich und lässt los.

Dann klopfst du etwa in der Mitte deines Brustbeins mit den Fingern deiner Hände, sanft und doch kraftvoll. Es fühlt und hört sich etwas dumpf an. Der Schall des Klopfens überträgt sich und dehnt sich aus. Ähnlich wie bei einer Klangschale.

Das stimuliert dein gesamtes Abwehrsystem.

Wenn du magst, kannst du während dessen deinen Verstand ein wenig beschäftigen, indem du folgende Affirmation leise flüsterst oder nur denkst:

Ich lebe, ich liebe und vertraue. Ich bin dankbar und mutig.

Unser unruhiger Geist, wird gerne in den Prozess des Heilwerdens miteingebunden.

Klopfen deines Thymus, begleitet von heilenden Affirmationen stärkt dein gesamtes Abwehrsystem und schenkt dir Selbstvertrauen.

Worauf du deine Aufmerksamkeit richtest das wird stärker.

Du unterstützt damit deine Lebenskräfte.

Ich wünsche dir viel Freude und  Erkenntnis mit dieser Übung.

 

Bunte Blumenwiese
(c)pixabay Ralphs_Fotos

Unser Thymus liebt es ganzjährig bunt, vielseitig, abwechslungsreich, ausgewogen, harmonisch und freundlich.

Probieren geht über studieren … sagt man:

Wenn du magst, trinke anschließend einen würzigen Thymiantee.

Der Thymian kann so seine wunderbare Kraft in der Thymusdrüse konzentrieren und von hier aus seine heilende Wärme in den ganzen Körper ausstrahlen lassen.

zum Nachlesen: von 2016 🙂

Thymian uralt und bewährt

 

Alles hat seine Zeit.

 

Für mich war Veränderung immer ein schwieriges Thema in meinem Leben, und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin. Lasst uns also von dieser Jahreszeit etwas über Veränderung, nachgeben und loslassen lernen.

Die Bäume wirken verletzlich, wenn sie ihr vergangenes Leben abwerfen. „Alles verändert sich, und wir verändern uns mit“, flüstern sie.  Es gibt Orte, die wir erst noch erreichen müssen, obwohl wir längst dort hingehören.

Sich selbst zu vergessen, heißt sich zu öffnen. Ich habe so viel in mir, dass es noch zu entdecken gibt. Ein Neuanfang tarnt sich oft als schmerzhaftes Ende.

Wenn der Herbst in den Winter übergeht, Kommt uns die Außenwelt zunehmend feindselig vor. Die Nächte werden kälter und länger, und die Tage entziehen sich uns mehr und mehr. Auch in unserem Leben gibt es Zeiten, in denen Dunkelheit uns überwältigt. Wir glauben, wir sind verloren.

Der nächste Teil unserer Reise führt uns durch diese dunkle Jahreszeit. So kalt und unerfreulich sie zunächst wirken mag, kann die Dunkelheit des Winters doch auch eine wundervolle Zeit sein. Eine Zeit, um auszuruhen, nachzudenken und mehr über sich selbst zu lernen.

Und wenn wir bereit sind, nur noch ein bisschen länger zu warten, dann werden sich uns der Mond und die Sterne anschließen und uns den Weg weisen.

In der dunkelsten Nacht sieht man die hellsten Sterne.

 

Nacht Sterne Baum
(c)pixabay NoName_13

Mögest du mit der Naturheilkunde deine körperlichen Funktionen verbessern,

stärken und heilen und damit auch deiner Seele dienen.

Unsere Seele braucht die Naturheilkunde ganz dringend.

Pflanzen, Bäume, Tiere – wir sind verbunden – über die Weltenseele.

Mögest du dir einen klaren Geist und ein offenes Herz bewahren.

Einfach DANKE

…. mit achtsamen und verbundenen Grüßen

 

zum zweiten Teil:

 

Hagebutte orange Herbst
(c)pixabayTingeling

Zweiter Teil der 8samen Naturheilkunde.

Meine 8same Naturheilkunde hat eine Brückenfunktion.

Sie verbindet psychologisches Verständnis mit spiritueller Sichtweise aus dem Buddhismus.

Achtsamkeit ist für mich das Fluidum was alles durchwebt.

8same Naturheilkunde bedeutet bewusst und gegenwärtig leben.

Das ist mein Beitrag für die Welt.

 

für dich
(c)pixabay SerKuch

 

Allerheiligen  –  der 1.te November ist für viele Menschen eine besondere Zeit.

 

Die drei Götterboten

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Alter, Krankheit und Tod werden im Buddhismus als Götterboten bezeichnet.

Darüber  möchte ich heute meine Gedanken mit dir teilen.

 

Fragen helfen uns tiefer gehend mehr Klarheit zu finden:

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Was lösen diese Begriffe *Alter, Krankheit und Tod* in dir aus?

Welche Bilder kommen hoch, welche Erinnerungen tauchen auf?

Welche Gefühle?

Welche Erfahrungen, die du bereits gemacht hast, mit Alter, mit Krankheit, mit alten Menschen?

Welche Erfahrungen hast du schon mit dem Tod gemacht, vielleicht auch mit einem Nahtoderlebnis?

Hast du schon Sterbende begleitet?

Wenn du an Alter, Krankheit und Tod denkst, was könnte da auf dich zukommen?

Was könnte schwierig werden?  … und wie fühlt es sich an, wenn du daran denkst?

Welche Orientierung gibt es? Hast du etwas, an was du dich orientieren kannst?

 

Fenster 3
Licht Fenster drei (c)pixabay analogicus

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Die drei Götterboten, Alter, Krankheit und Tod

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… weisen uns auf so genannte „Räusche“ hin:

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Es gibt den Jugendrausch, den Gesundheitsrausch und den Lebensrausch.

 

Der Jugendrausch lässt uns glauben, wir bleiben immer jung und attraktiv.

Der Gesundheitsrausch lässt uns glauben, wir bleiben immer gesund und kräftig.

Der Lebensrausch lässt uns glauben, wenn er überhaupt kommt, dann liegt er in weiter Ferne.

Diese Räusche sind uns allen bekannt.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Was ist eigentlich ein Bote?

Ein Bote bringt ja ein „Etwas“.

Ein Bote bringt vielleicht eine Nachricht oder er bringt eine Frage, vielleicht eine Frage nach der Zufriedenheit in unserem Leben. Oder eine Frage nach unseren Prioritäten oder wie wir diese Prioritäten geordnet haben, wie wir vielleicht unsere Lebensenergie verteilen, die wir zu Verfügung haben.

Wie gehst du mit deiner Lebensenergie um?

Vielleicht möchte uns der Bote fragen, ob unser Leben in Übereinstimmung mit unseren Werten verläuft, die wir in ruhigen Stunden für uns formuliert haben. Vielleicht möchte der Bote uns warnen,  einem dieser drei Räusche zu verfallen.

Nun, wie wir alle wissen, nach einem Rausch gibt es einen unangenehmen Zustand.

 

Bank
Bank (c)pixabay 12019

 

Mögen wir bereit sein:

Ich hab mal eine Grabsteininschrift gelesen:

„Wisst Freunde, wenn ihre diese Schwelle überschreitet, da wo ich jetzt bin, werdet ihr auch sein, macht mir zu folgen euch bereit.“

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Wie können wir uns bereit machen?

Vielleicht können wir auf diese Götterboten hören, mit einem weiteren möglichen Anliegen. Vielleicht wollen uns die Götterboten motivieren, uns mit der spirituellen Dimension zu beschäftigen, um uns für sie zu öffnen.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Was bedeutet spirituelle Dimension, was bedeutet Spiritualität?

Da kann man lange philosophieren. Wir sprechen all zu leicht über diese Dinge, auch von spiritueller Praxis und auch von spirituellen Menschen. Darüber reden ist leicht.

Fenster Licht
Kirchenfenster bunt (c)pixabay disteLAPPArath

Für mich ist Spiritualität die Hinwendung zu einer sinnlich nicht fassbaren und einer nicht mit Gedanken erklärbaren Wirklichkeit, eine transzendente Wirklichkeit, die der wirklichen Welt zugrunde liegt.

Vielleicht möchten uns die Götterboten motivieren uns erstmal zu öffnen und uns auszurichten auf eine Dimension die dem Alltags- und Gewohnheitsbewusstsein nicht zugänglich ist.

Umgang mit schwierigen Situationen:

Es hat mich schon oft verwundert, wie Menschen, die schwere und existenziell bedrohliche Diagnosen übermittelt bekommen, ganz unterschiedlich reagieren. Die einen bekommen Angst, geraten in Panik, sie kommen ins Wanken, sie greifen nach jedem Strohhalm, sie geben viel Geld für irgendwelche obskuren Heilsversprechen aus, … die anderen verlieren auch zunächst die Balance, doch sie finden relativ schnell wieder zurück.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Ich hab mich gefragt, was ist denn nun der Unterschied in diesen beiden Gruppen?

 

Balance finden durch Spiritualität.

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Nun, der Unterschied ist ja offenkundig.

 

November
November Spiritualität (c)pixabay ThomasWolter

Spirituelle Dimension:

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Diejenigen, die  im Angesicht lebensbedrohlicher Herausforderungen, Krankheit wie Krebs ist eine sehr schwierige lebensbedrohliche Herausforderung, es gibt viele lebensverändernde Krankheiten, also all diese Menschen, die schnell ihre Balance wiederfanden, hatten alle einen Zugang zu einer spirituellen Dimension.

Sie versuchten die Götterboten zu verstehen. Sie versuchten ihre Botschaft zu erkennen.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Was ist der Sinn dieser Erkrankung?

Wieso taucht sie gerade jetzt auf?

Was lehrt sie mich?

Stille Bank Herbst
(c)pixabay Tama66

Götterbote Alter

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Botschaft:  Alter

Um den Götterboten „Alter“ genauer zu beleuchten und ihn in seiner Botschaft zu verstehen, das Eigentliche/Wesentliche dieses Götterboten zu verstehen, sind diese Fragen sinnvoll. Ich meine die  kontemplative Innenschau.

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Herbstblätter bunt

Fragen:

Wenn du den Begriff „Alter“ hörst, welche Bilder tauchen bei dir auf, welche Vorstellungen hast du?

Wenn du selbst schon im „Alter“ bist, wie erlebst du diese Phase?

Geht es im „Alter“ und den Gesprächen vorwiegend um Diabetes und Osteoporose, um Parkinson, um Inkontinenz, Gebrechlichkeit, Gedächtnisverlust oder um Demenz?

Gibt es da so ein wiederholendes Gespräch, wenn wir uns als alte Menschen gemeinsam zu einem Treffen verabreden? … oder geht es auch um Freude, Zufriedenheit und vielleicht um Freiheit oder Weisheit?

Wir wissen aus der Psychologie, dass die Mehrheit der Menschen, zwischen 65 und 85 Jahren mit ihrem Leben ausgesprochen zufrieden sind, zufriedener  als die Menschen zwischen 25 und 35 Jahren.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Wie zufrieden bist du denn mit den Veränderungen des alternden Körpers, also wenn du dich früh morgens vielleicht unbekleidet in Spiegel ansiehst, was löst dieser Anblick in dir aus?

 

Diese Antworten hab ich schon gehört:

Heute ist mir vieles nicht mehr so wichtig. Vor allem ist es mir egal was andere denken. Seit dem ich älter werde und es spüre, habe ich immer mehr Verständnis für alles Mögliche.

Manche sagen: Ich habe Angst hilflos und abhängig zu werden.

Jemand sagte: Ich habe Angst vor dem Verfall des Körpers. Was mache ich wenn ich dement werde?

Manche sagen aber auch:

Ich fühle mehr Freude und empfinde tiefe  Dankbarkeit für jeden Tag. Ich muss nicht mehr Recht haben. Ich muss mir nichts mehr beweisen. Ich muss nicht mehr überall dabei sein und das alles macht mein Alter leichter.

Wieder andere sagten:

Ich bin nicht mehr belastbar. Wie soll es mit mir weiter gehen. Ich kann meine täglichen Aufgaben nicht mehr erfüllen.

Mach dir bewusst:

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Wie geht es dir denn wirklich?

Welche Vorstellungen habe ich?

Was erlebst du je nach Altersstufe?

•                                 

Wisse, nicht selten werden aus diesen Vorstellungen, selbsterfüllende Prophezeiungen.

Wir wissen, dass negative Vorstellungen an das Alter, zu Verhaltensmustern führen, die eine richtige Abwärtsspirale auslösen kann. Man bewegt sich viel zu wenig, man isst ungesund, man lässt sich gehen, man wird aus diesem Mangelverhalten heraus immer schwächer.

November Blätter
(c)pixabay JillWellington

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Positive Erwartungen stärken:

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Umgekehrt schaffen positive Erwartungen Inspirationen: … wie fürsorglich mit sich umzugehen, nicht zu nachlässig und auch nicht zu fordernd. Du findest das eigene Maß für deinen Körper. Auch Kleidung hat eine Auswirkung auf unser Lebensgefühl. Die meisten Menschen passen ihre Garderobe ihrem Lebensalter an. Ältere Menschen tragen nicht mehr gar so bunt und auch kaum körperbetonte Kleidung, eher grau, beige, schwarz, also sog. gedeckte Farben.

Diese Studie fand ich interessant:

Durch die Kleidung werden wir ständig mit dem Alter konfrontiert.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Was passiert, wenn das wegfällt?

 

 

Uniformträger wurden untersucht:

60 jährige Polizisten trugen die gleiche Kleidung wie ihre 30 Jahre jüngeren Kollegen.

 

Fazit dieser Studie:

Menschen die Uniformen tragen, haben deutlich weniger Krankheitstage, müssen  sehr viel weniger zum Arzt, weniger Krankenhauseinweisungen, viel weniger chronische Erkrankungen; sie  fühlten sich subjektiv gesünder. Sie fühlen sich nicht älter als ihre jüngeren Kollegen, denn die Uniformkleidung macht sie alle in etwa gleich.

Wir brauchen deswegen keine Uniformträger zu werden. Mach es dir einfach nur bewusst.

 

Herbstblatt
(c)pixabay FotoRieth

Dame 84 Jahre jung:

In einem meiner vergangenen Kurse sagte eine ältere Dame:

Wenn ich eine alte Frau bin werde ich lila tragen was nicht zu meinem roten Hut passt und mir nicht steht, und meine Rente werde ich für Weinbrand ausgeben und auch für Sommerhandschuhe und samtene Sandalen mit Bommel dran und ich werde lautstark verkünden: … für die Kirche habe ich kein Geld mehr.

Wenn ich müde bin, werde ich mich aufs Pflaster setzen und ich werde in Feinkostläden Kostproben verschlingen und ich werde Alarmknöpfe drücken und mit dem Stock werde ich an öffentlichen Zäunen entlangrasseln, alles um die Besonnenheit  meiner Jugend wett zu machen. Ich will nicht mehr vernünftig sein.

Ich werde mit den Hausschuhen in den Regen hinausgehen und die Blumen in anderer Leute Garten pflücken und weit Kirschkerne spucken lernen (aus dem Fenster 🙂 ).

Ja, einstweilen  brauche ich noch  Kleidung um im Regen trocken zu bleiben und die Miete müssen wir ja auch noch bezahlen und ich werde nicht auf der Straße fluchen, wir  müssen ja den Kindern mit gutem Beispiel vorangehen, wir müssen Freunde zum Essen einladen und auch Zeitung lesen.

Aber vielleicht sollte ich jetzt schon mal üben, damit meine Bekannten nicht zu überrascht und schockiert sind wenn ich plötzlich alt bin und lila trage.

 

Herbst Blätter fallen
(c)pixabay Free-Photos

 

… alle in dieser Gruppe lachten. … ich auch! … und doch ist es mir bis heute hängen geblieben.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Wie siehst du das?

 

 

Veränderungen machen Angst

Unsere Vorstellungen vom Alter werden beeinflusst von unseren Eltern und Großeltern, von den Menschen, die uns vorangegangen sind und vieles ähnelt den selbsterfüllenden Prophezeiungen.

Unsere Eltern, unsere Großeltern können wir nicht verändern, aber verändern können wir uns selbst und damit auch unserer Vorbildfunktion gerecht werden.

Irgendwann gehören wir zur Großelterngeneration, wie ich jetzt.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Was lebe ich der Generation vor, die nach mir kommt?

Ver- ändern  hat nichts mit  erlöschen oder enden zu tun.

 

Wer von seinen Vorfahren gelernt hat, dass Alter Verfall bedeutet, ist programmiert,  sich von Geburtstag zu Geburtstag schwächer und kränker zu fühlen. Das Gehirn konditioniert sich selbst.

Viele alte Menschen erfahren einen Verlust von Sinn und Aufgabe.

 

Herbstblatt rot
Herbstblatt rot(c)pixabay Reste pasja1000

 

Im Alter ändern sich unsere Rollen und auch unsere Aufgaben und damit auch unsere Identitäten.

Verändern – also ändern dürfen wir nicht verwechseln mit enden oder erlöschen. Ansonsten breiten sich Melancholie aus und auch Gefühle von Sinnlosigkeit. Wenn wir glauben, etwas erlischt und endet, dann macht vieles keinen Sinn mehr.

Ohne Sinn keinen Lebenswillen, ohne Lebenswillen, keine Lebenslust, ohne Lebenslust keine Lebensfreude, ohne Lebensfreude keine Lebensqualität …

Im Heim passiert das oft. Der vorangegangene Lebensabschnitt endet und Sinnlosigkeit breitet sich aus.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Ich frage immer gerne nach dem „Alter- Erleben“?

Wie erlebst du dein Alter?

So auch mal bei einer ehemaligen Patientin. Sie hatte (vorher :-)) ein bewegtes Leben, hat Theater gespielt und geschauspielert, war viel unterwegs, dann hatte sie einen  leichten Schlaganfall, der so ziemlich alles Vorhergehende beendete.

Sie war ca. 80 und ich fragte sie ebenfalls:

Sie sagte:

Was ich mit dem Alter verliere ist meine frühere Identität. Ich war schön, bekannt und erfolgreich.  Alles ist vorbei. Ich habe alles hinter mir gelassen. … und in dem Maße als ich diese Dinge über Bord warf entfaltete sich in mir eine Liebe zum Leben und Freiheit von Angst.

Sie sagte:

Es gibt nichts mehr wovor ich Angst habe. Das Leben ist mit 80 einfacher geworden. Sie hatte dann noch weitere Schlaganfälle und ihren letzten Monat verbrachte sie in einem Heim.

Ich habe viel von ihr gelernt.

Sie hat mich gebeten, ich möge sie doch noch mal besuchen.

Sie saß vor mir und schwieg. Doch etwas leuchtete aus ihr heraus. Ich versuchte ein Gespräch zu führen und fragte sie nach Belanglosigkeiten: … wie das Essen so sei im Heim und ob die Schwestern nett sind.

Sie  lächelte nur und sagte zu mir: „Strengen sie sich doch nicht so an“.

Sie nahm meine Hand und dann saßen wir ca. 30 Minuten oder länger einfach nur da, schweigend und uns anschauend.

In diesem Schweigen erfuhr ich eine Verbindung und Belehrung, die ich bis heute als tief berührend und immer noch gegenwärtig empfinde.

Die Stille und der Frieden ist immer noch in mir gegenwärtig, während ich mich erinnere.

Es war einer der kostbaren Momente in meinem Leben.

Herbst buten Blätter
Herbst bunt (c)pixabay ArtTower autumn

Götterbote Krankheiten

 

Der Götterbote „Alter“ ist auch das Erleben von Krankheiten. Auch dieser Bereich ist mit Einschränkungen verbunden, mit unangenehmen Gefühlen, mit Schmerzen, mit Verlust von Fähigkeiten. Die Diagnose einer schweren Krankheit löst fast immer erst einen Schock aus.

Im Schock haben wir keinen Zugang zu unseren Gefühlen oder wir haben rasch wechselnde Gefühle. Manche  reagieren nach der Diagnoseverkündung einer Krebserkrankung so, als ginge es sie gar nichts an. Der Schock dauert kurz, manchmal wenige Minuten, oft viele Stunden und auch Tage. Das ist unterschiedlich.

Nach allmählicher Auflösung wechseln die Gefühle enorm schnell. Hilflosigkeit, Angst, Zustände von Widerstand. NEIN, will ich nicht, darf nicht sein, das ist die Sprache des Widerstandes. Warum ich, warum jetzt? Es sind Fragen, auf die es keine Antworten gibt. Wenn wir Fragen stellen, auf die es keine Antworten gibt, dann steigert das unsere Unsicherheit.

 

Herbstblätter bunt

Wir könnten auch fragen:

Warum erscheint der Götterbote jetzt?

 

Ich benutze diese Begrifflichkeit häufig, auch für mich persönlich, darum wollte ich sie auch in diesem Beitrag verwenden. 

 

Herbstblatt

Stattdessen könnten wir fragen:

„Wozu“ erscheint der Götterbote?

 

 

Herbst rote Blätter

Es sind Fragen nach dem Sinn.

„Wozu“ Fragen sind vorwärtsgerichtet!

 

 

Sie bieten Inhalten die Möglichkeit, dass hinter dem Erlebten eine Sinnhaftigkeit zu finden sein könnte. Die Sinnhaftigkeit ist noch nicht zu erkennen und wir können uns auch Zeit lassen. Allein die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, es könnte sein, dass das was ich gerade erlebe eine große Herausforderung – einen Sinn – in sich birgt, den ich jetzt noch nicht erkennen kann.

Ich selbst hab erst viele Jahre nach einer schlimmen Erfahrung den Sinn in meinem Leben erkannt. Im Rückblick ist der persönliche Sinn leichter erkennbar.

 

Herbst Blätter
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Schock, Krise – Wahl – Wendung

 

Dennoch, ob der Schock nun wie auch immer ausgeprägt ist, schwere Krankheiten sind für uns alle eine große Herausforderung, oft auch eine Krise. „crisis“ kommt aus dem griechischen. Es bedeutet: Wahl oder entscheidende Wendung!

 

Die Nacht der Krise:

 

Vor ca. 100 Jahren, noch bevor es Antibiotika gab, also in der Infektionsmedizin, gab es den Begriff „Die Nacht der Krise“. Man meinte damit, dass am nächsten Morgen, nach der „Nacht der Krise“, der Patient entweder Tod war oder sich auf dem Weg der Heilung befand.

Im asiatischen Sprachgebrauch gibt es für Krise zwei Schriftzeichen: wei – Gefahr / chi – gute Gelegenheit/Chance.

 

Welche Gefahren?

 

Die Gefahren sind dauerhafte Beeinträchtigungen, wie Hilflosigkeit und angewiesen sein auf andere Menschen, in Verbindung mit einem chronischen inneren Widerstand, Invalidität und Schmerzen die chronisch werden können.

 

Worin liegen die Chancen?

 

Eine Frage die ich schon oft gestellt hab, an Menschen in meiner Krebs-Achtsamkeits-Gruppe.

 

Herbstblätter bunt

Frage:

Was habt ihr mitgenommen, jetzt wo es bereits Monate oder Jahre zurückliegt?

Die Therapien waren bereits abgeschlossen.

 

Geduld und Gelassenheit

 

Die erste Antwort war häufig „Geduld“. Ich habe Geduld gelernt. Ich habe gelernt anders mit den Dingen des Lebens umzugehen. Es war eine eher weite ausgedehnte Antwort: mit den „Dingen“?!  Sie meinten all die Aspekte die unser Leben ausmachen, auch die Beziehungen.

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(c)pixabay Hans
Felsenbirne im Herbst

Durch die drei Götterboten lernen wir anders mit den Dingen des Lebens umzugehen.

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Worin liegen die  Chancen?

 

Wenn wir krank werden, werden wir zu einem Patienten. „patient“ – der Begriff kommt aus dem lateinischen: „… einer der erträgt“ der „erduldet“. … wieder mal die Geduld.

Eine Chance könnte sein, ein tiefgreifendes Verständnis zu entwickeln und ein mitfühlendes sich verbunden fühlen,  ein anwachsen lassen.

Eine Dame sagte zu mir:

Wenn ich in meinem Leben nicht so gelitten hätte, gäbe es keine Tiefe in mir und  auch keine Demut und auch kein Mitgefühl.

 

Herbstwald
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Ich saß mal einer lieben Frau gegenüber, die schon sehr gekennzeichnet war von der fortgeschrittenen Krebserkrankung. Der Bauch war sehr aufgetrieben und der ganze Körper sehr geschwächt.

An meinem letzten Besuchstag sagte sie:

„Du, ich glaube, ich habe den Krebs überwunden“. Ich blickte sie irritiert an, mit dem Gedanken, vielleicht hat sie auch noch Hirnmetastasen. Vielleicht ist sie deswegen nicht mehr klar.

Sie konnte meine Gedanken erkennen und sagte:

„Nein, nicht das was du denkst.

KREBS war die Art wie ich gelebt habe. … und den habe ich überwunden.

 

Herbst
Herbst (c)pixabay 9883074 autumn

Also im Anwachsen von tiefer Klarheit, von tiefgreifenden Verständnis, auch überprüfen,  der Art und Weise,  wie wir unser Leben führen, wie wir unsere Prioritäten setzen ist äußerst heilsam.

Mögen wir uns bewusst machen:

Die Beschäftigung  mit den Götterboten, Alter, Krankheit, Tod, ist nicht dazu da uns in eine bedrückte Stimmung zu bringen, sondern uns bewusster werden zu lassen, nachdenklicher vielleicht auch.

Ja, nachdenklicher, aber nicht bedrückter.

Epiktet 50 nach Christus:

Halte dir stets den Tod vor Augen und du wirst nie kleinliche Gedanken haben oder etwas übermäßig begehren.

Sehr weise!

 

Stille Herbstwald
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Der wichtigste Lehrer

 

WACH AUF

 

Die erste  Quelle einer versteckten Kraft 

 

Das Bewusstsein für die  Sterblichkeit aller Formen.

 

Paradoxerweise ist die Verleugnung unserer Sterblichkeit einer der größten Energieräuber in  unserem Leben. Menschen, die den Tod verdrängen, schlafen ein. Sie verlaufen sich in Routine und gehen faule Kompromisse ein. Sie verschieben das, was zu tun ist, auf morgen.

Sie werden zur Beute ihrer eigenen Gewohnheiten, den Erwartungen der anderen, den Impulsen der Medien und der Werbung.

Menschen, die wissen, dass sie sterben, wissen auch um die unbegreifliche Kostbarkeit dieses Moments. Sie leben wach. Sie durchbrechen wieder und wieder die eigene Routine. Sie riskieren mehr, weil ihnen klar ist, dass Leben letztendlich immer unsicher ist.

Sie bewegen sich wie Jäger durch die Welt. Auf der Jagd nach Kraft und Lebendigkeit. Sie sprühen Lebenskraft, die ansteckend ist. Letztendlich entscheidet über die Qualität unseres Lebens nicht, wie viele Ratgeber wir gelesen oder wie viele Ziele wir uns gestellt haben.

 

Es sind die Menschen,

die um das wertvolle Geschenk dieses Moments wissen, die ihn auch voll nutzen.

Das geheimnisvolle JETZT.

 

Stille Herbst Sonnenuntergang
Stille Herbst Sonnenuntergang (c)pixabay geralt

 

Dritter Götterbote „Tod“

 

Der Tod könnte uns wie bei den anderen beiden Götterboten die gleichen Fragen stellen?

Erinnere dich.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Lebe ich mein Leben so, dass ich zu jeder Zeit gehen könnte?

Käme der Tod heute oder morgen zu mir, wie sehr wäre ich bereit zu gehen?

Was von den Dingen,  die mir wichtig sind, von meinem Vorstellungen, Wünschen, Visionen, habe ich bisher nicht gelebt?

Was möchte noch gelebt werden? Nicht wissend, wieviel Zeit mir noch bleibt?

Wenn ich noch jung bin, sind es vielleicht noch viele Jahrzehnte, aber niemand weiß, wieviel Zeit ihm noch vergönnt ist.

Was von den Dingen, die noch gelebt werden wollen, kann ich auch umsetzen?

Was schiebe ich auf, auf später?

Wie möchte ich sein, wenn dieser Götterbote anklopft?

Wie kann ich mich vorbereiten?

In der Stille begegnen wir uns SELBST.

 

Stille Hirsch Sonnenuntergang
Stille – Hirsch – Sonnenuntergang (c)pixabay Michael_Pointner.jpg

Greta und die Stille:

Ich will dir von Greta erzählen. Sie war mal meine Patientin und Mitglied in einer meiner Achtsamkeitsgruppen.

Ich traf sie im Wald, zusammen mit meinem Hund und fragte sie:

Wie geht es dir?

Bist du öfter hier?

Sie sagte, ich schreib sehr viel und vor allem über etwas,  was ich stark spüre, ich fühle dann, es ist kristalline Wahrheit. In mir ist Klarheit.

Ich sehne mich sehr nach Stille und die Natur lebt sie mir vor.

 

Herbstblätter bunt

Ich fragte:

Was erlebst du in der Stille?

 

Sie sagte, es ist nicht so sehr die äußere Stille.

Doch die äußere Stille hilft mir die STILLE, die immer da ist wahrzunehmen.

 

Sie antwortete weiter mit einem Satz eines christlichen Mystikers:

 

„Nichts ist Gott näher als die Stille.

Gottes Sprache ist  die Stille.

Ich komme mir nirgends näher als in der Stille“.

 

In bewusst erlebter Stille, ob in der Natur oder in der Meditation verlieren die Gegensätze ihre Gegensätzlichkeit. Sie können uns kaum noch irritieren oder verwirren. Stille ist jenseits von Geburt und Tod, jenseits von Dualität. Natürlich ist Stille nicht jenseits, denn Jenseits erzeugt wieder Diesseits und das wäre wieder Dualität. Nur der Verstand denkt in „ich“ und „du“. Das Herz kennt nur das „wir“, das JETZT. Das Herz kennt nur Verbundenheit.

 

Stille ist erhaben über Raum und Zeit.

 

Das Wort „STILLE“ meint,  also etwas anderes als nix hören. Stille ist immer da, in dir und um dich herum. STILLE bringt alles hervor. Im Raum der STILLE ist jede Form.  Ich lausche der STILLE, nicht mit dem Ohr sondern mit dem Herzen.

Sie sprach leise, langsam und spürend.

Alles was sie sagte, bezog sich auf ihre fortgeschrittene Krebserkrankung.

 

Ein paar Wochen später bekam ich eine schöne Karte von ihr,  mit dem Inhalt:

 

Noch aus meiner Erdenzeit, … dann kam das Datum, möchte ich dich dankend grüßen, du, die du mein Schicksal aus Nähe oder Ferne begleitet hast, du beschenkest mich mit deiner Treue und mit deiner tätigen Hilfe auf deine Art und Weise und aus deinen Möglichkeiten heraus. Wenn diese Gedanken dich erreichen, werde ich voll Freude und Sehnsucht, die Pforte zur geistigen Welt durchlebt haben, als Ausklang dieses wohl bedeutungsvollen Erdenschicksals. Es wird sich zeigen, wie das Ergebnis meiner vollbrachten Aufgabe angesehen wird.

So weißt du die Gabe deines Lebens sinnvoll zu gestalten, voll Freude, Verantwortung und  Dank an jeden Tag, der da geschenkt wird und  erarbeitet sein will. So lebe nun wohl. Vielleicht „… bis dann“. Wir werden sehen, welche Neubegegnungen für uns gedacht sind.

In Dankbarkeit und Liebe …  dann ihre Unterschrift …

 

Wann warst du das letzte Mal bewusst und freiwillig ganz allein mit dir?

Ich bin in einer Lebensphase angelangt in der mir Stille über alles geht.

 

Herbst Licht
Herbst licht (c)pixabay baozoumuyang autumn

 Auch folgendes führt uns tiefer in dieses Wissen und Weisheit:

Carlos Castaneda, aus  „Die Lehren des Don Juan“

 

„Unser Schicksal als Mensch, ist zu lernen, ob zum Guten oder zum Schlechten. Sorge dich und denke nach, bevor du eine Entscheidung triffst, aber sobald du sie einmal getroffen hast, geh deinen Weg, frei von Sorgen und Bedenken; denn es erwarten dich noch Millionen weitere Entscheidungen…

Nur der Gedanke an den Tod verhilft einem Menschen zu einer so hochgradigen Gelöstheit, dass er sich an nichts mehr hängen kann. Er weiß, dass der Tod hinter ihm schreitet und ihm nicht die Zeit lässt, sich an irgendetwas zu klammern. Und so versucht er alles und jedes, ohne sich jedoch daran zu hängen.

Ein losgelöster Mensch weiß, dass es keine Möglichkeit gibt, dem Tod zu entkommen, er hat nur eines, worauf er sich stützen kann: die Macht seiner Entscheidungen. Er muss sozusagen Herr seiner Entscheidungen sein.

Er muss ganz begreifen, dass er für seine Entscheidungen verantwortlich ist, und dass, wenn er sie einmal getroffen hat, keine Zeit für Reue oder Beschuldigungen bleibt. Seine Entscheidungen sind endgültig, einfach, weil der Tod ihm nicht die Zeit lässt, sich an irgendetwas zu klammern.

Und so im Bewusstsein des Todes, losgelöst und mit der Macht seiner Entscheidungen, lebt der Krieger sein Leben wie eine strategische Aufgabe. Das Wissen um seinen Tod führt ihn, hilft ihm, sich zu lösen und gibt ihm Kraft und Gelassenheit. Die Macht seiner endgültigen Entscheidungen befähigt ihn, ohne Bedauern seine Wahl zu treffen, und was er wählt, ist immer strategisch das Beste.

So tut er alles, was er tun muss, mit Vergnügen und mit frischen Kräften.

Der Tod ist unser ewiger Begleiter… Er ist immer zu unserer Linken, eine Armeslänge entfernt. Er hat dich immer beobachtet. Er wird es immer tun, bis zu dem Tag, an dem er dich anrührt. Was du tun musst, wenn du ungeduldig bist… wende dich nach links und frag deinen Tod um Rat.

Ungeheuer viel Belangloses fällt von dir ab, wenn dein Tod dir ein Zeichen gibt, wenn du einen Blick auf ihn werfen kannst, oder, wenn du einfach das Gefühl hast, dass dein Begleiter da ist und dich beobachtet.

Der Tod ist der einzige weise Ratgeber, den wir haben.“

 Carlos Castaneda, aus  „Die Lehren des Don Juan“

 

Herbst

 

 Wie können wir uns auf die Götterboten vorbereiten?

 .

Alter, Krankheit, Tod

Ganz einfach: Indem wir Gutes tun im Wirken, in  unseren Worten und Gedanken. Achtsam. Bewusst. Verbunden.

Was bedeutet das konkret?

Erstmal: Bewusst werden.

Im ersten Schritt bedeutet es wohl mit den Veränderungen, den Einschränkungen, den Verlusten, die wir im Alter natürlich erleben, den möglichen Schmerzen, den Herausforderungen, bei Krankheit, den vielen Themen im Umgang mit dem Tod, bewusster zu werden.

Bewusster zu werden im Leben, BewusstSEIN zu verwurzeln, verändert unser Leben sehr  tief und nachhaltig. Achtsam und bewusst. Erinnere dich.

Bewusster werden – im Körper sein – weniger im Kopf – und uns immer häufiger uns selbst zuzuwenden. Also weniger im Außen sein, deutlich mehr bei sich selbst zu Hause sein.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Was löst der Blick in den Spiegel aus? Die eigenen Gefühle wahrnehmen. Sich selbst bewusst wahrnehmen. Mögen wir uns selbst uns häufiger zuwenden und uns gewahr werden.

 

Was löst der Blick in den Spiegel wirklich aus?

Siehst du dich überhaupt oder ignorierst du was du siehst?

Welche Gedanken kommen dir wenn du an Alter, Krankheit und Tod denkst oder den Tod eines nahestehenden Menschen?

 

Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung oder Ablehnung – wo kannst du es spüren?

 

Erlaube dir, dir diese Gefühle einzugestehen. Erlaube dir selbst, deine Gefühle zu erfahren. Dazu braucht es viele kleine Zwischenschritte. Doch es braucht das Eingestehen und Annehmen und ergründen. Es braucht das JA zu dir selbst. Aber nicht verurteilen oder gar ablehnen oder ignorieren. Bejammern und verdrängen erhöht das Leiden.

Innere Widerstände gegen das, „was ist“, behindern die Lebenskraft am Fließen.

Allein die Bereitschaft sich Alter, Krankheit und den Tod einzugestehen bewirkt eine Veränderung vom passiven Erleben, vom passiven Ertragen hin zu einem aktiven Tun. Das ist keine Kleinigkeit.

Gehe raus aus der Opferhaltung.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Wir öffnen uns für die Erkenntnis, was hat das für mich zu bedeuten?

Was kann ich darin erkennen?

Vor allem kann ich meine Widerstände erkennen.  Auch die Widerstände, wieder sich selbst eingestehen und annehmen.

Liebevoll und freundlich sein, zu sich selbst.

 

Herbstblatt
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Selbstfürsorge

 

Die Lebensenergie möchte frei fließen, frei von jeglichen Widerständen.

Bewusste Selbsteinfühlung, bewusste Selbstzuwendung ist gelebte Selbstfürsorge. Selbstfürsorge ist eine Kraftquelle. Sei fürsorglich und mitfühlend, liebevoll zu dir selbst.

 

Im Vergleich, eine kleine ZEN Geschichte:

 

Tut es weh, wenn jemand von einem Pfeil getroffen wird? Ja, das tut weh. Und tut es noch mehr weh, wenn diese Person von einem zweiten Pfeil getroffen wird? Ja, natürlich, es tut noch mehr weh. Wir haben im Leben oft keinen Einfluss auf den ersten Pfeil.

 

Der erste Pfeil sind die Götterboten:

 

Alter, Krankheit, Tod, mit den entsprechenden Einschränkungen und den entsprechenden körperlichen Empfindungen und mental ausgelösten Gefühlen.

Der zweite Pfeil besteht aus der Reaktion auf den ersten Pfeil. Beim zweiten Pfeil haben wir die Wahl, ob wir unsere Kraft in Widerstand verschleißen lassen wollen oder den ersten Pfeil ignorieren wollen oder ob wir barmherzig (ein schönes Wort – Mitgefühl trägt die Barmherzigkeit) sein wollen.

Mitgefühl fragt:

 

Was liegt vor, was wird gebraucht, was kann ich tun und tut es auch. (kurz zusammengefasst)

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Was wird gebraucht in solchen prägnanten Situationen – Trost und Kraftquellen!

 

Diese können sich auf Äußeres beziehen, solange es uns noch möglich ist z.B.: in die Natur hinauszugehen, uns mit bestimmten Menschen zu umgeben, Musik zu hören die uns gut tut, Kunst erleben, vielleicht körperliche Bewegung so lange es uns möglich ist, Yoga oder Feldenkreis oder Wärmeanwendung. Ich selbst liebe meditatives Gehen, um des Gehens willen. Nichts tun, nur sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen! Ohne Richter. Im Körper sein – raus aus dem Kopf. Sich seiner GEWAHR SEIN.

Wir können uns auf „Inneres“ beziehen. Mantren können uns beruhigen und stabilisieren,  bestimmte Wörter oder Sätze, nur für uns heilige Texte und Gebete. Dazu gehören auch Gebete aus Kindertagen. Erinnere dich. In ihnen ist Zauber, nur für dich.

 

Herbst Licht goldene Blätter
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Von Luise Reddemann:

„Gottes Engel weichen nie, sie sind immer bei mir, zu allen Enden, wenn ich schlafe wachen sie, wenn ich gehe und wenn ich stehe tragen sie mich auf Händen.“

Solche Texte helfen uns. Auch Meditationen, die uns näher zu uns selber bringen. Alle Achtsamkeitsmeditationen führen dich zu dir selbst in dein Inneres.

Sie lassen uns transparenter werden für jene spirituelle Dimension die immer da ist. Mediationen über die Vergänglichkeit der Dinge helfen uns bewusst verkörpert zu leben und  sich immer wieder vom Leid zu befreien – das ist ja der zweite Pfeil.

Von allen Fußspuren ist die des Elefanten am größten, von allen Meditationen ist die über Vergänglichkeit  die Höchste. Nichts ist fest, alles ist flüssig. Jede Form ist vergänglich. Was bleibt, ist das Fluidum. Die Lebensenergie fließt zurück zur Quelle. Lebensenergie ist fließend. Frei von Widerstand.

Mir selbst hilft der Wegweiser:

Ich bin offen und auf Empfang. Ich fühle mich verbunden mit der Quelle.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

Fließt deine  Lebensenergie noch und/oder wo stockt sie?

Was kannst du tun um sie zu aktivieren?

Wann sprudelt sie?

Wenn Lebensenergie fließt, dann ist nichts starr. Früher oder später vergeht die vergängliche Form.

BewusstSEIN – das was jede Form verkörpert bleibt.

 

Kastanie Blatt
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Einst wurde ich zur Schülerin einer ehemaligen Patientin, als sie sich auf den Tod vorbereitete.

Irgendwann gab sie die Chemotherapie auf und sagte zu mir:

Lehre mich die Meditation. Ich hab nicht mehr viel Zeit. Kannst du mir erzählen womit ich rechnen muss.

Ich erzählte ihr von verschiedenen Stadien mit denen zu rechnen ist.

Zu rechnen ist mit der Angst, vor allem nachts, wenn alles dunkel ist. Meditationen und Praktiken/Übungen die gegen die Angst gerichtet sind, helfen uns allen sehr.

Zu rechnen ist auch mit körperlichen Schmerzen. Mögen wir beizeiten herausfinden, was hilft wirklich um körperliche Schmerz zu lindern. Zu rechnen ist mit dem Aufkommen von Schuldgefühlen. Menschen die von Schuldgefühlen geplagt werden, können nicht über die Schwelle gehen, bis eine Vergebungs- Verzeihungspraxis stattgefunden hat wie auch immer sie gestaltet war. Zu rechnen ist auch mit Gereiztheit.  Manche fühlen eine riesen Wut, auch auf Gott. Das habe ich selbst schon oft erfahren, meist kurz vor dem Tod. Die Wut des Sterbenden löst enorme Kräfte aus.

Meditationen helfen um mit seiner Wut besser zurechtzukommen. Meditationen um wieder gesund zu werden sind im Endstadium irreal.

Unser Körper ist vergänglich.

Zwei Tage bevor sie starb, besuchte ich sie nochmal und sie sagte:

Ich bin vollkommen einverstanden.

Einige dieser Zwischenschritte sind sehr schnell vor sich gegangen. Manchmal kann es in der letzten Phase sehr schnell gehen, vor allem unter dem Aspekt der Dringlichkeit dieser verbleibenden Zeit.

 

herbstblatt
(c) unsplash-Noah-Rosenfield

Ich glaube, sich besonders mit dem Tod zu beschäftigen, dem dritten Götterboten, ist für die meisten Menschen nicht einfach und eine große Herausforderung. Trotzdem ist vorbereitet zu sein, viel besser.

Wir fühlen uns in unserem gewohnten Leben allgemein sehr sicher. Alles ist so vertraut, Dinge, Menschen, Abläufe, Gewohnheiten, Woche für Woche. Wir bauen eine bestimmte Kontinuität auf auch zu unseren Beziehungen, die uns vertraut sind. Das trägt uns und gibt uns eine gewisse Sicherheit. Mit dem  Tod verbinden wir all das Ende von all dem Vertrauten. Das macht Angst.

 

Herbstblätter bunt

Fragen:

weiter … tiefer – vielleicht magst du dich selbst reflektieren

 

Wann habe ich mir das letzte Mal erlaubt, mich mit meiner Sterblichkeit auseinanderzusetzen?

Was löst der Gedanke daran in mir aus?

Wenn ich heute erfahren würde, dass dies die letzten 365 Tage meines Lebens sind…

…welche Kompromisse würde ich beenden?

…was würde ich weniger oder gar nicht mehr tun?

…mit welchen Menschen würde ich weniger Zeit verbringen?

..mit welchen Menschen würde ich mehr und intensiver Zeit verbringen wollen?

Wissen diese Menschen das?

… was würde ich endlich tun?

Welche Risiken würde ich eingehen?

Wenn ich mir bewusst mache, wie kostbar jeder einzelne Tag ist und wenn ich meinem Herz erlaube, frei zu mir zu sprechen, was ist dann in diesen kommenden Wochen und Monaten wirklich wesentlich für mich?

Wie könnte ich sicherstellen, dass ich mich immer wieder neu an das fragile und so kostbare Wunder meines Lebens erinnere?

Bin ich bereit, intensiver, nackter, wacher zu leben?

Was könnte ich heute noch dafür tun?

 

Astern blau
(c)pixabayAStoKo

Mögen wir aufwachen!

Dieser Beitrag möchte uns daran erinnern.

Herbstblätter bunt

Fragen:

Sterbende möchten oft wissen, was kommt auf mich zu?

Wo gehe ich hin?

Werde ich das schaffen?

Was kommt danach?

Wir können die Antworten nicht im üblichen Sinne wissen. Wir können uns jedoch öffnen. Anfangs vielleicht erst mal ein ahnen von größeren Zusammenhängen.

Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen und es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.

Und um uns zu öffnen für ein tieferes Verständnis braucht es vorbereitende Schritte. Angst vor dem sterben ist Angst vor dem Leben.

Es sind die gleichen Schritte, die uns im Leben begleiten. Sich mit der Vielschichtigkeit unserer Persönlichkeit zu beschäftigen ist weise und vorausschauend.

 

Kapelle Fenster Birglbach

Birglbachkapelle

 

Das hilft:

Gegenwärtig SEIN, aus der „ich“ Identität des geschichtenerzählenden Verstandes rausgehen.

Mit Hingabe üben:

BewusstSEIN, Akzeptanz, Dankbarkeit, Demut, Hingabe, Loslassen, Mitgefühl für dich selbst und  alle Wesen. Verkörpert sein, im Körper sein, nicht im Kopf. Deinen Atem wahrnehmen und dich in deiner Ganzheit sehen. Widerstände wahrnehmen und  annehmen. Die Lebensenergie möchte fließen, das können wir beeinflussen. Offen und auf Empfang sein. Verbunden SEIN  mit der Quelle allen Lebens.

 

Herbstblätter bunt

Sich selbst diese Fragen rechtzeitig stellen:

Was ist der Sinn des Lebens?

Wer bin ich wirklich?

Wozu bin ich hier?

 

November
November gold (c)pixabayDistantSpace

 

Wer bin ich wirklich?

Blatt, Ast oder Baum oder … ?

Wandel und Veränderung

 

Wenn man nur damit identifiziert ist, ein Blatt zu sein, dann bekommt man ein Problem, … wenn das Blatt abfällt. Wenn man jedoch erkennt, dass man auf einer tieferen Ebene auch ein Ast ist und auf einer noch tieferen Ebene der Stamm des Baumes,  dann wird der „kontinuierliche  Wandel“ fallender Blätter  und neuer Sprossen einem nicht so viel ausmachen, denn man ist auf viel tieferen SEINS EBENEN mit etwas „GRÖSSEREM“ identifiziert.

Der erste Mensch den ich Sterben sah, war meine Oma. Sie hatte heftige Bauchschmerzen. Ich sah als Kind/Heranwachsende die besorgen Gesichter der Verwandten. Die Schmerzen konnten gelindert werden. Danach kam ein Hinübergleiten, so wie die Sonne am Abend hinter dem Horizont verschwindet. Es war wie ein allmähliches Loslassen. Es war wie ein Baum, der im Herbst die  Blätter loslässt, ihr Sterben war leicht. Wir waren sehr traurig, doch was wir mit ihr erlebt hatten, in diesem Sterbeprozess tröstete uns, … die wir zurückblieben.

Ein paar Jahre später starb mein Vater und sein Sterben war alles andere als leicht. Es war Krampf, es war Verzweiflung und Kampf, ein Wechsel zwischen Hoffnung und Hilflosigkeit und sein letzter Tag, der Übergang war wieder leicht. Seit dem habe ich viele Menschen sterben gesehen.

Geburten hab ich nur zwei erlebt.

 

Herbstblätter bunt

Und immer wieder diese Frage:

Wo komme ich her?

Wohin gehe ich?

Herbstblatt

Wenn ein Kind geboren wird:

Woher kommst du?

Wohin gehst du?

 

November
November Farben(c)pixabayAStoKo

Abschiede legen unsere Verwundbarkeit offen.

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Das ist nicht einfach sich das einzugestehen. Wir sind in dieser Lebenszeit überwiegend mit dem Verstandesbewusstsein unterwegs. Wir leben in einer Illusion, viele Bereiche in unserem Leben kontrollieren zu können.

Mit der  eigenen Verletzlichkeit zu sein und den eigenen Gefühlen, die eigenen Gefühle zu fühlen, mit der Verletzlichkeit in Verbindung zu sein, diesen Gefühlen Raum zu geben, Gefühle von Wut und Angst, auch die Einsamkeit zu spüren, auch die Traurigkeit sich zu erlauben zu spüren, sich das alles ans Herz zu nehmen, so richtig, zu ertragen, zu tragen, die Tür zu öffnen zu einem tiefer gehenden Verständnis. Das ist das volle Leben.

 

Wir sind verletzlich und leicht verwundbar.

 

Lampions Physallis
(c)pixabay vixrealitum

Folgendes hat mir ebenfalls eine ehemalige Patienten, 87 Jahre, erzählt:

Mit großer Wahrscheinlichkeit werden das viele Menschen erst lesen wenn ich nicht mehr lebe.

Hallo, junge Leute:

Nehmt alles wahr was auf euch zukommt in eurem Leben. Schöpft alle Möglichkeiten aus, die ihr habt, in eurem Leben. Geht nicht mit Angst auf das Ende zu. Auch das Alter kann schön sein. Alles hängt damit zusammen, was ihr selbst bereit seid zu tun.

Kümmert euch um eure Kraftquellen. Äußere und innere Kraftquellen.

Eine  Kraftquelle kann eine spirituelle Praxis sein.

Auch sie wollte wissen was im Sterbeprozess geschieht.

Im Sterbeprozess löst sich die Seele zunächst von den Dingen, dann von den Menschen und zum Schluss von dem eigenen Körper. Gleichzeitig lösen sich auch die Bestandteile des Körpers voneinander.

Was sind die Bestandteile des Körpers? Ja, die einzelnen Organe, verschiedenes auf einer unpersönlichen Ebene und die Elemente: das Erd-Element, also das Feste, das Kompakte, dann das Wasser, also das Flüssige, dann das Feuer-Element, die Wärme, die Energie und  die Wind-Bewegung.

Die Elemente lösen sich in dieser Reihenfolge, erst Erdelement, dann Wasserelement, dann das Feuerelement und zum Schluss das Windelement, jedoch unterschiedlich kurz oder lang. Es gibt viele unterschiedliche Abweichungen.

Doch im Rahmen der Loslösung vom Körper löst sich als erstes das Erdelement, der Appetit lässt nach. Wir essen weniger. Wir nehmen an Gewicht ab. Damit wird der Mensch schwächer und dünner, der betreffende Mensch möchte mehr in Ruhe gelassen werden, seine Ruhebedürftigkeit nimmt zu, Alltagshandlungen fallen schwerer.

Ein Mensch der geht, möchte keine Anforderungen und keine Erwartungen mehr erfüllen. Jetzt beginnt die Zeit sich zu verabschieden, un – aufgelöstes abzuschließen, gibt es noch Menschen mit denen es etwas zu klären gibt, wo es etwas zu verzeihen gibt, oder jemanden um Verzeihung zu bitten. Jetzt ist auch Zeit zum Weinen.

 

November Sonne
(c)pixabay Leonhard_Niederwim…

 

Das ist „DAS“ wo ich jetzt bin, sagte mir die Dame. Einmal als wir das Thema des Verzeihens hatten, tauchte ihr Bruder auf, mit dem sie  viele Jahre keinen Kontakt hatte. Hier gab es noch etwas zu verzeihen. Ich versuchte ihren Bruder zu finden. Er kam auch.

Nach diesem Treffen sprach  ich wieder mit ihr.

Sie sagte, Sylvia: Das war echte Schwerarbeit, aber jetzt ist etwas ganz wichtiges getan. Am letzten Tag bevor sie ging sagte sie: Jetzt ist alles getan und es kommt nichts Neues mehr hinzu. Sie sagte: Das ist ein beruhigendes Gefühl … diese Ruhe spüre ich auch jetzt, während ich mich erinnere.

Als nächstes reduziert sich das Feuerelement. Der Sterbende erlebt eine Unruhe, einen Wechsel von Hitze und Frieren, häufig muss die Wäsche gewechselt werden. Der Sterbende schwitzt und dann friert er wieder. Er möchte eine  Decke haben, dann will er sie wieder nicht. Trinken wird schwierig. Bei manchen Menschen erkalten zuerst die Füße, bei anderen der Kopf.

In dieser Phase wechselt der Geist zwischen Klarheit und Verwirrung.

 

Physalis Lampion im Herzen verbunden
Physalis auf Herbsblatt Im Herzen verbunden (c)pixabay castleguard

 

In all diesen Phasen gibt es verborgene Zeichen.

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In dieser letzten Phase verändert sich das Gewohnheitsbewusstsein zum Sterbebewusstsein hin. Die Außenwelt tritt zurück und alte Eindrücke, die wir im Laufe unseres Lebens gewonnen haben, die wir ertragen mussten und wie wir darauf reagiert haben, all das tritt in das momentane und noch gegenwärtige Leben des Sterbenden. Die stärksten Eindrücke tauchen zum Schluss auf.

Sie regen das Wiedergeburtsbewusstsein an, dem dann das Sterbebewusstsein folgt. So in etwa geschieht die Auflösung der Elemente. Als letztes folgt die Auflösung des Windelementes. Der Atem wird unruhig. Einatmen wird immer kürzer, zusammen mit dem Ausatmen kommen rasselnde Geräusche. Es hört sich an als würde der Sterbende ersticken, doch das ist nicht der Fall. Das ist Schleim, der in der Luftröhre hin und her bewegt wird. Der Sterbende sollte in dieser Zeit nicht abgesaugt werden. Irgendwann … dann ein „Ausatmen“ und kein neuer „EinATEM“.

Wisse, du bist  niemals allein.

Das Leben ähnelt einem Netzwerk.

Du und ich sind ein Teil davon und doch verbunden.

EINS  mit allem auf der Welt.

Kapelle Birglbach

Fenster Birglbachkapelle

 

Zusammenfassend kann ich sagen:

Unsere spirituellen Bedürfnisse im Sterben sind:

Aus dem Beitrag: ab etwa Mitte …

Bedürfnisse Sterbender

Den letzten Weg gemeinsam gehen.

 

Muskatnuss

aus dem oberen Beitrag:

„Ich möchte, dass du mich als vollwertigen Menschen betrachtest und dass du mich nicht auf eine Krankheit oder Tragödie reduzierst. Man muss mich nicht mit Vorsicht behandeln, als wäre ich aus Glas. Denke nicht, dass du zu mir nicht offen sein kannst. Deine Aufrichtigkeit brauche ich jetzt mehr als alles andere. Ich habe keine Zeit mehr zum Versteck spielen. Mehr als je zuvor muss ich mich jetzt auf dich verlassen können. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es mich enttäuscht, wenn wir eine Verabredung treffen und du dann zu spät oder gar nicht kommst.

Allein das Wissen, das ich an einem bestimmten Tag Besuch bekomme, kann die Schmerzen und den inneren Aufruhr erträglicher werden lassen. Ich sehne  mich nach lieben Menschen und echten Freunden die mich umarmen, oder an den Schultern berühren, die Hand halten und mir sanft das Gesicht streicheln. Ich würde gerne länger leben, doch ich bin jetzt des Kämpfens müde. Bitte mach mir daraus keinen Vorwurf.

Einer meiner tiefsten Ängste ist es, hilflos wie ein Kind zu sein und unfähig mich zu verständigen. Ich habe Angst, dass du vergisst wer ich bin und mich respektlos behandelst. Schon der Gedanke daran, dass sich andere um meine tiefsten Bedürfnisse kümmern müssen, beschämt mich.

Wenn mich jeder so behandelt, als wüsste er, was das Beste für mich ist, macht mich das unglaublich wütend. Bin nicht ich diejenige die krank ist? Bitte verzeih mir wenn ich bei schlechter Laune bin. Du kannst dir vielleicht nicht vorstellen, wie es ist wenn man ständig Schmerzen und Beschwerden hat.

Erzähle  mir, welche Anstöße dir mein Leben gegeben hat.  Versuche mich irgendwie zu erreichen und hilft mir mit dem Guten in mir in Kontakt zu kommen. Denke daran, dass ich dir für alles was du getan hast dankbar bin. Was ich meisten brauche ist deine Freundschaft, deine aufrichtigen und von Herzen kommenden Gebete und das du mir alles Gute wünscht und mich nicht vergisst.

Hagebutte rot
(c)pixabay GAIMARD

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Von der  Schöpfung lernen

Von der Sonne lernen zu wärmen,

von den Wolken lernen, leicht zu schweben,

vom Wind lernen, Anstöße zu geben,

von den Vögeln lernen, Höhe zu gewinnen,

von den Bäumen lernen, standhaft zu sein.

Von den Blumen das Leuchten lernen,

von den Steinen das Bleiben lernen,

von den Büschen im Frühling Erneuerung lernen,

vom Sturm die  Leidenschaft lernen.

Vom Regen lernen, sich zu verströmen,

von der Erde lernen, mütterlich zu sein,

vom Mond lernen, sich zu verändern,

von den Sternen lernen, einer von vielen zu sein,

von den Jahreszeiten lernen,

dass das Leben immer von *Neuem* beginnt.

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Ute Latendorf aus Carpe Vitam  *Liebe das Leben – Lebe dein Leben* von Dr. Ebo Rau

Die Arbeit, die ich in meinen Beiträgen vorstelle geht synchron mit dem Entwicklungsweg meiner Seele. Ich habe viele Häutungsphasen erlebt, durfte vielen Wegbegleitern Adieu sagen und das ebenfalls schätzen gelernt und gleichzeitig bin ich sehr dankbar für die vielen Menschen die den Weg immer noch mit mir gehen. Liebe das Leben und das Leben liebt dich. Danke Ebo, auch du bist mir bis heute ein liebevoller Wegbegleiter.

Die Form ist wie sie IST.

 

November Baum
November (c)pixabay Mikes-Photography

In diesem Beitrag hab ich mich nur im Ansatz mit den „Götterboten“ beschäftigt.

Je älter ich  werde, umso dringlicher erscheint es mir.

Alter, Krankheit, Tod.

 

Jeder  Bote möchte uns eine Frage überbringen. Er möchte uns auf etwas hinweisen. Allein die Bereitschaft, „Alter – Krankheit – Tod“, die Botschaft darin zu erkennen, ahnend, spürend, fragend damit zu sein, wird ganz gewiss ein Schritt in eine heilsame Richtung sein.

 

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November Igel
(c)pixabay monicore

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Wenn wir etwas finden, was uns wirklich kostbar ist – unser eigenes Leben, unsere liebsten Menschen, Tiere, Wesen und Seelenverwandte – ist es verständlich, dass wir hin und wieder die Angst fühlen, dass das Geliebte irgendwann stirbt.

Und es wird sterben. Auf jeden Fall in der Form, in der wir es kennen. Wir können vieles in dieser Realität beeinflussen, doch dieses Gesetz ist mächtiger als wir: Alles kommt und alles geht auch wieder.

Doch es gibt eine Möglichkeit, den Tod zu besiegen. Nicht, in dem wir vor ihm wegrennen, sondern ihn zu unserem Lehrmeister ernennen. Zum Lehrmeister für ein erfülltes Leben.

Die Kunst des friedvollen Sterbens beginnt nicht am Ende. Das ganze Leben ist eine Einladung, diese Kunst zu praktizieren. Wir sterben dabei nicht in den Tod hinein. Denn niemand von uns weiß, was und wie das w-i-r-k-l-i-c-h ist.

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Aster lila

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Wir sterben immer wieder in den einzigen, existierenden Augenblick hinein – in das JETZT. Was dabei stirbt, ist die Vergangenheit. Lass sie los. Sie ist tot. Was dabei stirbt, ist die Zukunft. Lass sie los. Sie ist noch nicht geboren.

Es gibt einen Ort, an den der Tod nicht kommen kann. Das ist die Gegenwart. Er kann uns nur besuchen kommen, wenn wir an etwas festhalten, was bereits vergangen ist oder uns vor etwas in der Zukunft fürchten, was noch nicht da ist. Festhalten ist das Gegenteil von Loslassen. Sich fürchten, also Angst, ist das Gegenteil von LIEBE. Angst trennt und Liebe/Verbundenheit heilt.

Komm hierher, in diesen Moment. In der Kostbarkeit des Augenblicks gibt es nur das pure Leben. Mögen wir den Augenblick annehmen wie er sich uns zeigt, trotz der Situation.

Mögen wir lernen HIER & JETZT zu sein. Immer wacher, intensiver, nackter, einander erinnernd. Erfülle den Moment. Ich sage manchmal zu mir: Ich entschließe mich, diesen Augenblick zu genießen, unabhängig von der Situation. Das hilft uns, die vielen kleinen Tode im Laufe eines Lebens zu meistern und uns auf den großen am Schluss vorzubereiten.

 

Herbstblätter bunt

Ich glaube:

Was wir in Wahrheit fürchten, ist nicht der Tod. Denn den kann sich niemand von uns so recht vorstellen. Meist sind es Vorstellungen des Verstandes und sein Inhalt ist konstruiert.

 

Herbst Kastanienbaum

Ich meine:

Wir fürchten eher unser ungelebtes Leben. All die verpassten Momente, denn von denen wissen wir, sie sind gespeichert wie alle anderen Erfahrungen auch.

 

November Herbstastern
(c)pixabay HelgaKa

Also, wenn der große Lehrmeister dich streift, lass dich nicht lähmen, sondern richte dich auf. Sag „Danke für die Erinnerung“ und komm hierher in dein gegenwärtiges JETZT.  Trinke diesen Augenblick mit jeder Zelle deines Seins.

 

Gib dich dem JETZT hin.

Verschenke dich an die Gegenwart.

Achtsam.

In Kontakt.

Verbunden.

Neugierig und offen.

Auf Empfang.

Offen für das Leben.

Einfach achtsam.

 

So kannst du das Gefühl wahrnehmen mit der Quelle verbunden zu sein. Mit etwas Feinsinn, Liebe für deine Freunde, Familie, alle Menschen, dich selbst eingeschlossen, findest du dabei „DAS“ in dir, was niemals sterben kann, weil es nie geboren wurde.

 

November Essigbaum
(c)pixabay Shirley810  DIE KRAFT IM HERBST DES LEBENS

 

Ich grüße dich von ganzen Herzen.

Danke für deine Geduld und Aufmerksamkeit.

 

Sylvia Weigl

 

Ich wünsche dir einen friedlichen, sanften, bunten und weisen November.

 

 

Hier wie immer meine Empfehlungen:
» Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens: Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können
Der erste Teil von „Kunst des Lebens – Kunst des Sterbens“ verdeutlicht, Kulturen und Religionen übergreifend, die allen Weisheitslehren gemeinsamen Grundlagen eines von Empathie getragenen heilsamen, ethischen und nachhaltigen Verhaltens und zeigt überzeugend die guten Gründe auf, warum wir auf das Gesetz der Resonanz und in die todlose Natur unseres Geistes vertrauen können. Der zweite Teil, »Leben und Sterben im Licht des erleuchteten Geistes von Weisheit und Mitgefühl«, führt in die transformativen Methoden der tibetisch-buddhistischen Geistesschulung ein. Durch die bewusste Ausrichtung des Geistes auf heilsame Inhalte und die Übung von nicht-konzeptueller Achtsamkeit und Kontemplation werden sich die Ursachen des Leidens – dualistisches Denken sowie Anhaftung und Aversion – von selbst befreien. Haben wir gelernt, frei von allen Konzepten in leerem und klarem Gewahrsein zu ruhen, so können wir noch in diesem Leben zum befreienden Erwachen der Buddhas kommen. Der dritte Teil ist ein Manual für die Kunst des guten Sterbens. Die stringent und klar dargestellten Übungen und Anweisungen zur Vorbereitung auf das Sterben und für die Begleitung im Sterbeprozess und im Postmortem basieren auf dem Erfahrungswissen und den altbewährten Instruktionen der tibetischen Thanatologie. Wer sie erinnert oder an sie erinnert wird, kann im Tod Luzidität, Erlösung und Erleuchtung erlangen. Ein vom Autor erstelltes Glossar von grundlegenden Begriffen der buddhistischen Lehre ist dem Band ergänzend beigegeben.

» Einfach lieben
Der bekannte Zen-Meister zeigt, wie es gelingt, mit sich selbst und anderen liebevolle Beziehungen zu schaffen und in Harmonie miteinander zu leben.
Seine kurzen Meditationen helfen, alte Verletzungen zu heilen, sich gut um sich selbst zu kümmern und die Liebe auszudehnen auf alle Menschen und Lebewesen. Ein kleines Buch mit großer Weisheit – für mehr Frieden in sich selbst und in der Welt.

» Alles wird gut – Eine liebevolle Erzählung über das ganz große Leben verpackt in einer kleinen Kirsche. Eine tief berührende Einladung an uns, dem Leben zu vertrauen.
Tief berührend und inspirierend – „Immer, wenn du mich brauchst, schließe deine Augen und suche in deinem Herzen nach mir. Dort wirst du mich finden.“ beginnt eines der Gespräche zwischen Mia und ihrer Großmutter, das sie in diesem für beide so wichtigen Frühling führen. Zusammen entdecken sie so die Geheimnisse und die Weisheit eines ganzen Lebens. Beide eint die Liebe zu ihrem Kirschbaum, den sie durch das Werden und Vergehen eines Frühjahrs begleiten, während sie sehen wie das Leben heranwächst, erblüht, loslassen wird und so wieder neues Leben ermöglicht. Die kleine Mia lernt in dieser Zeit nicht nur von ihrer Großmutter, sie entdeckt in sich die Kraft ihres jungen Lebens und lernt nach und nach sich selbst und dem großen Leben zu vertrauen.

Diese herzenswarme Erzählung nimmt dich mit auf eine Reise in deine Kindheit zu einer Begegnung mit dir selbst. Ein liebevolles, intensives und wunderschön lebendiges Buch, das mit dem Versprechen an uns beginnt, nach dem wir uns alles sehnen: „Alles wird gut.“

 

Achtsamkeit – sich öffnen – auf Empfang gehen – staunen – Einatmen – Ausatmen – im Fluss sein – DU SEIN

Ich bin Peter Wohlleben und seiner Waldakademie sehr dankbar und verbunden.

Möge dich der Wald heiler machen.

Du kannst die Sprachgeschwindigkeit über das kleine Rädchen nochmal verlangsamen, wenn du möchtest. Genieße vor allem die letzte Minute des Videos.